Oberösterreich

Familie sollte 1.700 Euro für Mathe-Nachhilfe blechen

Damit konnte eine Familie nicht rechnen! Ihr Sohn brauchte für seine Matura Nachhilfe in Mathematik. Plötzlich flatterten hohe Rechnungen ins Haus.

Johannes Rausch
Mathematik-Nachhilfe kann ganz schön ins Geld gehen, wie ein aktueller AK-Fall zeigt. (Symbolbild)
Mathematik-Nachhilfe kann ganz schön ins Geld gehen, wie ein aktueller AK-Fall zeigt. (Symbolbild)
AKOÖ, iStock

Auch für einen angehenden Maturanten aus Linz ist Mathematik ein Problemfach. Seine Mutter buchte deshalb online bei einem Nachhilfe-Institut zwei Stunden für ihren Sohn.

Doch bereits nach der ersten Einheit wurde leider klar, dass der Lehrer wegen mangelnder Kenntnisse keine große Hilfe für den Schüler war. Daraufhin stornierte die Frau die zweite Nachhilfestunde. 

Die Überraschung war entsprechend groß, als einige Tage später plötzlich die Rechnung eintraf: Monatlich sollte sie 139 Euro für ein angeblich abgeschlossenes 12-Monate-Abo bezahlen. 

Die Mutter teilte dem Institut daher mit, dass sie kein Abonnement abgeschlossen hatte. Doch ihre Reklamationen blieben ohne Ergebnis: Das Unternehmen bestand auf die Bezahlung der Gesamtsumme von 1.668 Euro. 

Sie wandte sich an die Arbeiterkammer, die die Rechnung erfolgreich stornieren konnte. "Leider landen solche Fälle mit angeblich abgeschlossenen 'Abos' und automatischen Vertragsverlängerungen häufig bei uns", erklärt Ulrike Weiß, Leiterin des AK-Konsumentenschutzes.

Oft seien diese nicht rechtmäßig, weshalb die AK mit ihren Interventionen im Sinne der Konsumenten immer wieder erfolgreich eingreifen könne.

Teure Nachhilfe 

In Zeiten der Teuerung müssen immer mehr Familien überlegen, wofür sie ihr Geld ausgeben. Viele Eltern erklären, dass ihre Kinder Nachhilfe benötigen, die Kosten dafür aber viel zu hoch sind.

Die AK liefert dramatische Zahlen: 2018 mussten noch acht Prozent der Kinder auf bezahlte Nachhilfe verzichten, die sie gebraucht hätten. Vier Jahre später waren es schon 15 Prozent bzw. 25.000 Kinder. Die Hälfte der Eltern gibt finanzielle Gründe an. 

"Die Teuerung belastet die Eltern schwer", betont AK OÖ-Präsident Andreas Stangl. "Zusatzkosten für Nachhilfe sind für viele nicht leistbar."

Deshalb müsse dringend schulische Förderung ausgebaut werden, sowohl als Einzelförderung als auch in Kleingruppen. "Das Ziel muss die kostenfreie Ganztagsschule sein, insbesondere in der Form, in der sich Lernen, Freizeit und Wiederholen abwechseln."

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