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Für Frank Stronach sind Impfgegner "Freiheitskämpfer"

Seit Wochen blockieren Maßnahmen- und Impfgegner Teile Kanadas mit ihren Trucks. Unterstützung kommt vom austro-kanadischen Milliardär Frank Stronach.

Heute Redaktion
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"Moderne Freiheitskämpfer": <strong>Frank Stronach</strong> stellt sich auf die Seite der Corona-Demonstranten.
"Moderne Freiheitskämpfer": Frank Stronach stellt sich auf die Seite der Corona-Demonstranten.
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"Die Trucker sind zu einer starken Stimme für viele Kanadier geworden, die die bürgerlichen Freiheiten zurückfordern wollen, die uns während der Pandemie genommen wurden", schreibt sich Frank Stronach in einer eigenen Kolumne in der "National Post" seinen Frust von der Seele. 

"Trucker sind moderne Freiheitskämpfer"

Seit Wochen haben tausende Demonstranten aus Wut über die Corona-Beschränkungen und Impf-Vorschriften die Hauptstadt Ottawa lahmgelegt und Grenzübergänge mit ihren Lkws blockiert: "Die kanadischen Trucker sind moderne Freiheitskämpfer", so der 89-Jährige. Es brauche Mumm und Mut, mit dieser Protestaktion seinen Lebensunterhalt aufs Spiel zu setzen.

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    Seit Wochen hatten tausende Demonstranten aus Wut über die Corona-Beschränkungen und Impf-Vorschriften die Hauptstadt Ottawa lahmgelegt und Grenzübergänge blockiert. Jetzt will der Premier hart gegen die Demonstrierenden vorgehen.
    Seit Wochen hatten tausende Demonstranten aus Wut über die Corona-Beschränkungen und Impf-Vorschriften die Hauptstadt Ottawa lahmgelegt und Grenzübergänge blockiert. Jetzt will der Premier hart gegen die Demonstrierenden vorgehen.
    Adrian Wyld / AP / picturedesk.com

    "Es ist leicht, diese Trucker zu kritisieren, wenn man nicht selbst gerade seinen Job verloren hat, weil man sich weigerte, sich impfen zu lassen; wenn man nicht gerade selbst für seine Familie nicht sorgen darf, nur weil einem ein QR-Code fehlt, oder wenn man sein kleines Unternehmen nicht wegen wiederholter Sperrungen schließen musste. Aber die Trucker – von denen viele geimpft sind – setzen sich für alle Kanadier ein, indem sie fordern, dass die Regierung unsere Freiheiten wiederherstellt und den Pässen, den Lockdowns und Masken ein Ende setzt", so Stronach.

    Regierung ruft Notstand aus

    Der 89-Jährige – Impfstatus unbekannt – schreibt in seiner Kolumne auch von der Zeit, als er das Autoteileunternehmen Magna gegründet hat, und auf die Hilfe von Truckern angewiesen war, welche die hergestellten Teile in ihren Lastwagen zu den Montagewerken in Oakville und Brampton lieferten - "und eines kann ich Ihnen sagen, sie (die Trucker, Anm. d. Red.) sind sehr stolz und unabhängig – nicht die Art von Menschen, die sich herumschubsen lässt."

    Die Regierung hat inzwischen angekündigt, gegen die Trucker-Proteste vorzugehen, Fahrzeuge abzuschleppen und Konten von Demonstranten einzufrieren. Dafür will Premierminister Justin Trudeau auch das kanadische Notstandsgesetz anwenden. Dieses erlaubt ihm, Bürgerrechte außer Kraft zu setzen, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen. 

    Stronach begrüßt Rückzug und kühle Köpfe

    "Ich glaube, dass die Trucker ihren Standpunkt klar gemacht haben und mit einem geordneten Rückzug beginnen sollten", ruft Stronach zur Besonnenheit auf. "Die Situation war für alle schwierig – für Politiker, die versuchen, eine Jahrhundertpandemie ohne eine Gebrauchsanweisung zu bewältigen, und für Kanadier, die darum kämpfen, etwas Normalität und Freiheit in ihrem Leben zurückzugewinnen. Wir müssen dafür sorgen, dass kühlere Köpfe herrschen und die Proteste nicht außer Kontrolle geraten."