Manifest für Insektenschutz
Für Artenvielfalt: "Walk of Insects" in Wien eröffnet
Angelehnt an den "Walk of Fame" in Hollywood zeigt der Vorplatz der Wiener BOKU nun auf 13 Granitplatten eingelassene unterschiedliche Insektenarten.
Ein "Walk of Insects" des Künstlers Edgar Honetschläger wurde am Dienstag als Veranstaltung im Rahmen der "Klima Biennale Wien" vor der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) offiziell eröffnet. Er soll an den "Walk of Fame" in Hollywood erinnern. In den am Vorplatz eingelassenen Granitplatten sind 13 Insektenarten verewigt – von der Gottesanbeterin über den Alpenbock bis zur Kirschfruchtfliege – samt ihren lateinischen Namen.
Ebenfalls eingraviert sind die 13 Forderungen eines zusammen mit der Entomologin Dominique Zimmermann ("Insektengeflüster“) vom Naturhistorischen Museum in enger Abstimmung mit weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erarbeiteten "Insektenmanifests".
Stopp der Bodenversiegelung
Die 13 Forderungen des Insektenmanifests sind bewusst einfach gehalten: Sie reichen vom Stopp von Bodenversiegelung und Lichtverschmutzung ("Dunkelheit ist essenziell für Insekten!") bis zur Aufforderung, mit Kindern Zeit in der Natur zu verbringen und ihnen die Schönheit der natürlichen Lebensräume nahezubringen.
Die Diskussionen um das EU-Renaturierungsgesetz und die Blockade der österreichischen Bundesländer, die zuletzt zu bröckeln begann, hat der Künstler intensiv verfolgt: "Wir müssen endlich aufhören alles zuzubetonieren!", fordert Honetschläger im APA-Interview ein Umdenken.
So lautet eine andere Forderung: "Eignen wir uns Wissen über Insekten an, lernen wir sie schätzen und lieben!" Dass diese Liebe bei Honetschläger auch Borkenkäfer und Maikäfer mit einschließt, ist wohl nicht jedermanns Sache. Ihre Bekämpfung als Schädlinge findet jedenfalls nicht seine Zustimmung.
„Ohne Insekten gibt es keine Menschen.“
Dass Kunst heutzutage möglichst klimaneutral zu sein hat, ist für Edgar Honetschläger selbstverständlich: Die 13 Steinplatten stammen aus schon vor langem aus oberösterreichischem Granit geschnittenen Tafeln, verlegt wurden sie in bereits versiegelte Flächen.