Eltern sind sauer
Für 1.620 Kindergarten-Kinder gibt es keinen Platz
Ab Herbst stehen viele Familien vor einer Herausforderung. Sie haben für ihr Kind keinen Betreuungsplatz bekommen – obwohl sie die Kriterien erfüllen.
1620 Familien gehen ab Herbst leer aus, denn es fehlt an Kinderbetreuungsplätzen in Graz. In den Krippen gab es 677 Absagen und in den Kindergärten 943.
In den Absagen sind auch Fälle inbegriffen, wo Kriterien, wie etwa die Berufstätigkeit beider Eltern oder eine Wohnsitzanmeldung in Graz, nicht erfüllt wurden. Trotzdem: In 285 Fällen wurden die Kriterien erfüllt und trotzdem gibt es keinen Betreuungsplatz. Als letzte Möglichkeit können diese noch die Abteilung für Bildung und Integration (Abi) kontaktieren.
300 Plätze pro Jahr weniger
Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) spricht gegenüber der Kleinen Zeitung von einer "herausfordernden Situation". Ein Problem stelle vor allem die jährliche Absenkung der Gruppengröße dar. "Das bedeutet, dass wir pro Jahr 300 Plätze weniger haben.“
Finanzierung für neue Gruppen unklar
Sechs neue Krippengruppen konnten im März immerhin neu aufgenommen werden. Für den Kindergarten will man in Graz ebenso drei weitere Gruppen im Herbst aufmachen. Allerdings ist hierfür die Finanzierung noch nicht klar.
Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) verweist auf das ausstehende Gesamtkonzept, das bis Juni vorliegen muss. Auch sind die Verhandlungen zwischen Land und dem Gemeinde- bzw. Städtebund bezüglich der Aufteilung der Gelder aus dem Zukunftsfonds noch nicht abgeschlossen. "Für Graz sind das neun Millionen Euro, und aus meiner Sicht muss dieses Geld zur Gänze zusätzlich zu unserem bestehenden Budget für die Bildung bereitgestellt werden", fordert Hohensinner.