Für 15 Millionen: Gründerzeit-Hotel eröffnet nach Umbau

Am 1. August 1912 eröffnete das Hotel Astoria an der Wiener Kärntnerstraße (City) seine Pforten. Seit 111 Jahren also ist das traditionsreiche Gebäude Bestandteil der Hotellerie und trotz einer Renovierung 1948 schon etwas in die Jahre gekommen. 

"Respekt vor der Geschichte"

Im Jänner 2023 wurde das Vier Sterne Superior Hotel für die Renovierung geschlossen, im Frühjahr 2024 ist die Neueröffnung geplant. Die insgesamt 125 Zimmer auf vier Stockwerken werden bis dahin komplett neu gestaltet. Die Beletage Suite mit Balkon und Blick Richtung Führichgasse bietet auf 70 Quadratmetern ein Himmelbett, einen separaten Wohn- und Schlafraum sowie historische Kamine, Wandspiegel und opulente Luster. Kurios: Man setzt auf Schlüssel statt Chipkarten. Die Schlüssel werden an der Rezeption abgegeben und das soll für eine bessere Gästebindung sorgen. 

Renoviert worden sei mit "Respekt vor der Geschichte des Traditionshauses", so die Betreiber. "Das Hotel Astoria ist ein Juwel der Wiener Gründerzeit. Die Renovierung ist eine Hommage an die Vergangenheit und eine Investition in unsere Zukunft. Besonderes Augenmerk legen wir auf den Erhalt der historischen Art Deco Substanz des Hauses", so Martin Winkler, Vorstandsvorsitzender des Verkehrsbueros.

Astoria Bar nicht nur für Hotelgäste

So werden das Jugendstil-Mobiliar und zahlreiche Originalelemente im klassischen Wiener Stil renoviert. Investiert wurden dafür 15 Millionen Euro. "Im Zuge der Umbauten haben wir zahlreiche Wände entfernt und Räume verbunden. Die Lobby mit der Astoria Bar und der Frühstückssalon spiegeln den Charme der Jahrhundertwende wieder", erklärt Verkehrsbuero Hotellerie-Chef Michael Kröger. Die Astoria Bar ist nicht nur den Hotelgästen vorbehalten, sondern darf auch von Shoppingbegeisterten in der City genutzt werden. 

Verantwortlich für den neuen Look ist das Unternehmen BWM Designers & Architects. "Es war für uns eine Überraschung, mitten in Wien ein so gut erhaltenes Art-Deco Ensemble vorzufinden. Das Hotel Astoria war zur Zeit seiner Erbauung das modernste und eleganteste Haus der Stadt. Unsere Sorgfalt galt den Spuren und historischen Elementen aus der Entstehungszeit", so CEO Erich Bernard.

"Der dritte Mann"-Crew als Gäste

Die Mitarbeiter bestehen aus der Stammmannschaft, die teils schon mehrere Jahrzehnte im Hotel arbeitet. Aber: "Wir können und wollen aber noch aufstocken und sind aktuell auf der Suche", so Hoteldirektorin Julia Eibensteiner.

Bei seiner Eröffnung galt das Astoria als modernstes Hotel in Wien. Ein Doppelzimmer mit Bad und Toilette kostete damals 32 Kronen, das Dienerschaftszimmer konnte um 6 Kronen zugebucht werden, ein Frühstück gab es um 2 Kronen. Es beherbergte zahlreiche Aristokraten, Diplomaten sowie Opern- und Filmstars. So gehörte Orson Welles sowie die gesamte "Der dritte Mann"-Filmcrew zu den Stammgästen.