Leben zu teuer
Fünffach-Mama: "Ich kann meine Miete kaum bezahlen"
Nach Scheidung, Konkurs und Krankheit ist Helene P. finanziell stark angeschlagen: Mit der Mindestsicherung kann sie sich ihre Wohnung nicht leisten.
Sie hat nie den Mut verloren, auch wenn das Leben sie schon oft ordentlich durchgebeutelt hat: Helene P. (Name geändert) ist Alleinerzieherin. Nach der Scheidung vom Vater ihrer vier älteren Kinder (20, 19, 16 und 14) blieb die Burgenländerin auf massiven Schulden sitzen. "Ich musste deshalb leider sogar Konkurs anmelden", erzählt sie im "Heute"-Gespräch.
Sie arbeitete hart, verliebte sich neu und wurde nochmal Mama. Ihr jüngstes Kind ist inzwischen vier Jahre alt. Doch dann erkrankte die 38-Jährige schwer und konnte ihrem Job nicht mehr nachgehen. Nach einer längeren Reha scheiterte auch ihre neue Beziehung. Helene P. bezieht nun Mindestsicherung, mit der sie aber nicht mehr über die Runden kommt.
Miete höher als Mindestsicherung
"Ich bekomme 1.100 Euro im Monat. Damit kann ich nicht mal die Miete von 1.296 Euro bezahlen. Die ist innerhalb von drei Jahren um 300 Euro gestiegen", schildert die Fünffach-Mama verzweifelt. Auch die Energiekosten in ihrem Eisenstädter Domizil sind massiv gestiegen, dafür muss monatlich 400 Euro bezahlen. "Ich wurstle mich alleine durch, wie ich es immer gemacht habe", kämpft sie ums finanzielle Überleben.
Die 38-Jährige bekommt zusätzlich Alimente für ihre Kinder und beginnt in wenigen Wochen eine Ausbildung zur Pflege-Assistentin. Bis sie wieder Geld verdient, gilt vor allem eine Devise für Helene P. und ihre Kinder: Sparen, wo es nur geht. "Ich gehe fast alles zu Fuß. Einmal in der Woche fahre ich zum Sozialmarkt und mache einen Großeinkauf."
Ihre Kinder sind gute Esser, also sucht sie möglichst günstige Lebensmittel, die sättigen. "Fleisch ist sowieso schon ein Luxus", so die Burgenländerin weiter. Deshalb hat sie nun auch Hilfe vom Verein Alleinerziehend in Form von Lebensmittel-Gutscheinen bekommen. "Die sind so großartig", freut sich die 38-Jährige über die Unterstützung.
Die Alleinerziehende wünscht sich auch, dass politische Versprechen endlich gehalten werden. "Es wurden uns 60 Euro als Bonus für Mindestsicherungs-Bezieher in Aussicht gestellt. Im Burgenland haben wir noch keinen Cent davon bekommen." Auch die versprochene Deckelung der Mieten betrifft sie nicht, da sie nicht im Gemeindebau wohnt. "Man wartet auf Hilfe, aber sie kommt leider nicht."