Erderhitzung & Gesundheit

Fünf Milliarden Menschen extremer Hitze ausgesetzt

Mit voranschreitendem Klimawandel werden lang anhaltende Hitzewellen häufiger. Grazer Forscher fordern die Errichtung eines Hitzewarnsystems.

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Fünf Milliarden Menschen extremer Hitze ausgesetzt
Die Tendenz zu Extremtemperaturen ist oft schon drei bis vier Wochen im Voraus vorhersagbar.
Jin Mamengni Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Die Gefahr, dass besonders langanhaltende Hitzewellen mit sehr hohen Temperaturen weite Teile der Welt heimsuchen, hat sich durch die Erderhitzung deutlich erhöht. Momentan leben rund fünf Milliarden Menschen in Gegenden, in denen es ein gewisses Risiko für "Hitzeextreme" gibt, schreibt ein Team der Universität Graz im Fachblatt "Plos Climate".

Zurzeit haben jedoch wenige Länder Frühwarnsysteme für Hitzewellen, obwohl es in Reaktion auf die extreme Hitze in Europa 2003 mit geschätzten 50.000 Todesopfern Vorstöße in diese Richtung seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der World Meteorological Organisation (WMO) gab.

Auf der Weltklimakonferenz COP27 im Jahr 2022 wurde das Ansinnen formuliert, dass es bis zum Jahr 2027 ein weltweites Warnsystem für Stürme, Überflutungen, Dürren und Hitzewellen geben soll. Das wird auch von den Vereinten Nationen unterstützt. Die Tendenz zu Extremtemperaturen ist oft schon drei bis vier Wochen im Voraus vorhersagbar.

Hitze "tödlichste Wettergefahr"

Während es Frühwarnsysteme für Überschwemmungen und Trockenheit bereits vielfach gibt, fehlt dies in Bezug auf Hitze. Eine Ausnahme sei hier China, das ein solches Frühwarnsystem entwickelt habe, schreiben die Forscherinnen und Forscher, die extreme Hitze momentan als vielleicht "tödlichste Wettergefahr" für Menschen ansehen.

Selbst unter optimistischen Szenarien, was die weitere Klimaerwärmung betrifft, müsse man in näherer Zukunft im Fall Europas mit deutlich längeren und intensiveren Hitzewellen als der ausgeprägten Hitze- und Dürreperiode des Jahres 2018 rechnen, berichtete die APA. Diese könnten um das Eineinhalb- oder Zweifache stärker als vor sechs Jahren ausfallen. Gegen Ende des 21. Jahrhunderts würden Wellen, die auch mehrere Monate dauern können, immer wahrscheinlicher.

Insgesamt sehen die Autoren mancherorts noch wenig Bewusstsein für die Gesundheitsprobleme, die der Klimawandel mit sich bringt, bei Entscheidungsträgern oder auch Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern. Hitzewellen seien in Medien oft unterrepräsentiert und würden in der weltweiten Klimapolitik oft als eher "unsichtbares Gesundheitsrisiko" angesehen. Daher mangele es zurzeit auch noch an politischen Vorstößen und Gesetzen, die auf die Entwicklung eines Frühwarnsystems abzielen.

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