"Ich habe zuerst gedacht, jemand will mich veräppeln. Damit hätte ich nicht mehr gerechnet", erinnert sich Sabine (49) aus Großenzersdorf (NÖ) an den überraschenden Anruf von Tierschutz Austria, der sie vor wenigen Tagen ereilte. Als sie auflegte, hatte sie Freudentränen in den Augen. "Ich war wirklich überglücklich!"
Der Grund für die Überraschung und große Freude: "Ich hatte ,Pancho’ eigentlich schon beerdigt. Kurz nachdem er im März 2019 weggelaufen war, wurde ich über eine überfahrene Katze informiert, die ihm sehr ähnlich sah. Ich habe sie abgeholt, beerdigt, und damals mit schwerem Herzen Abschied von meiner Katze genommen", so die Großenzersdorferin.
Aber der Abschied war offenbar nicht für immer: Der vor fünf Jahren ausgebüxte Kater wurde vor wenigen Tagen in Favoriten entdeckt, war in schlechtem Zustand. Der Finder brachte das verletzte Tier nach Vösendorf zum Tierschutz Austria: "Der tapfere Vierbeiner hatte deutliche Spuren eines dramatischen Unfalls – schwere Verbrennungen, die auf eine Fahrt in einem Motorraum hinwiesen. Das Team von Tierschutz Austria handelte sofort: Die Verletzungen wurden versorgt, und gleichzeitig begann die Suche nach dem Besitzer", heißt es von den Tierschützern am Montag.
Ein routinemäßiger Chip-Check offenbarte die unglaubliche Wahrheit: Pancho war gechippt, und seine Besitzerin war registriert! Damit stand der Wiedervereinigung nichts mehr im Wege. Der Ausreißer wurde seiner Besitzerin übergeben und erholt sich nun in häuslicher Pflege von den Strapazen.
"Es war jetzt schon das dritte Mal, dass ,Pancho’ ausgebüxt ist", schmunzelt Frauchen Sabine gegenüber "Heute". Zum ersten Mal war der Kater Ende 2018 weggelaufen, wurde dann in Fischamend (NÖ) gefunden. Kurz darauf war der unternehmungslustige Kater wieder weg, wurde schließlich in Favoriten entdeckt: "Ich nehme an, dass er damals ins Auto meines Lebensgefährten, der im 10. Bezirk arbeitete, gesprungen und mitgefahren ist", schildert Sabine. Danach war der offenbar sehr freiheitsliebende ehemalige bulgarische Straßenkater wieder ausgerissen – und blieb bis jetzt verschwunden.
„Ich hoffe inständig, dass er etwas daraus gelernt hat und das jetzt das letzte Mal gewesen ist, dass er ausbüxt“Sabine (49)Frauchen von "Pancho"
"Ich hoffe inständig, dass er etwas daraus gelernt hat und das jetzt das letzte Mal gewesen ist, dass er ausbüxt", wünscht sich die Katzenbesitzerin. ",Pancho’ ist jetzt – mit fünf Jahren Unterbrechung – seit 2011 bei uns, also schon ein etwas älteres Semester. Außerdem haben ihn die Jahre auf der Straße sicher schneller altern lassen", so Sabine. Ihr Wunsch: Dass der Ausreißer nun in Ruhe und Frieden seinen Lebensabend bei ihr verbringt und seine wilden Ausflüge der Vergangenheit angehören.