Gesundheit

FSME: Vorsicht bei Rohmilch

2020 gab es auffallend viele Fälle von FSME. Was Rohmilch damit zu tun hat und worauf man achten sollte.

Sabine Primes
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Beim Verzehr von Rohmilch ist besondere Vorsicht geboten.<br>
Beim Verzehr von Rohmilch ist besondere Vorsicht geboten.
Getty Images/iStockphoto

„Jeden Tag“ rechnet Reinhard Würzner damit, dass im Labor des Instituts für Virologie der Medizin-Uni Innsbruck die ersten positiven FSME-Seren am Tisch liegen. „Die Zeckensaison hat längst begonnen“, ruft der Mediziner in Erinnerung.  Beobachtungen in Süddeutschland legen auch für Österreich ein zeckenreiches Jahr nahe. Das berichtet die "Kronen Zeitung".

Zwei Wochen zwischen den Impfungen ratsam

Letztes Jahr erreichte die Zahl der FSME-Fälle in Tirol einen Rekordwert. 51 von 215 FSME-Fällen wurden in Tirol registriert. Insgesamt lässt sich ein Ansteigen der FSME-Fälle seit 2015 beobachten. Österreichweit stieg die Zahl von 64 auf 215. „Nur die Impfung schützt“, appelliert Würzner. „Die Faustregel lautet: Ab dem 60. Lebensjahr alle drei Jahre, davor alle fünf Jahre.“ Die Zeckenimpfung erfolgt normalerweise im Frühling - also jetzt. Auch wenn man die Corona-Impfung bekommt, kann man sich gegen FSME impfen lassen. „Zwei Wochen sollten zwischen den Impfterminen liegen“, empfiehlt der Experte. Auch nach überstandenen Covid-Erkrankung sollten zwei Wochen vergehen.

Lieber pasteurisiert statt roh

Dass in Rohmilch auch der FSME-Erreger lauern könnte, wissen die wenigsten. Würzner erklärt: „FSME-Erreger lauern auch in Rohmilchprodukten von Tieren, die von einer Zecke gebissen wurden. Nachgewiesen wurde das vor allem bei Ziegen- und Schafmilch.“ Auch Kuhmilch kann verseucht sein. Ein Glas unpasteurisierte Milch oder ein Rohmilch-Käse können eine FSME-Erkrankung auslösen. Mit pasteurisierter Milch ist man auf der sicheren Seite.