Oberösterreich

Experten verraten – diese Diäten funktionieren wirklich

Während die Temperaturen steigen, sollen die Kilos purzeln. Im Frühjahr werden wieder vermehrt Diäten angepriesen. "Heute" weiß, welche funktionieren.

Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer OÖ haben verschiedene Diät-Methoden bewertet. (Symbolbild)
Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer OÖ haben verschiedene Diät-Methoden bewertet. (Symbolbild)
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Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer OÖ erklären kurz vor Frühlingsbeginn, wie und ob die angesagtesten Diät-Methoden funktionieren. Gleich vorweg raten die Experten: "Lassen Sie sich nicht von den klingenden Namen der Diäten blenden – meist handelt es sich um alt bekannte, nur leicht veränderte Abnehmtrends mit neuen erfolgsversprechenden Namen."

"Lassen Sie sich nicht von den klingenden Namen der Diäten blenden", raten die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer OÖ.

Übergewicht kommt nicht von gestern auf heute und geht daher auch nicht von heute auf morgen wieder weg. Um wirksam abzunehmen, bedürfe es daher laut der Arbeiterkammer einer langsamen und langfristigen Umstellung des bisherigen Ernährungsverhaltens – vor allem hin zu fettreduzierter, zuckerarmer und ballaststoffreicher Kost mit reichlich Obst und Gemüse.

Die Konsumentenschützer raten dazu, mindestens zwei Liter Wasser zu trinken und regelmäßig Sport zu machen. Bewegung verbrauche Energie und trainierte Muskeln würden am liebsten Fett verbrennen. "Wer Muskeln zulegt, erhöht seinen Grundumsatz und verbrennt so mehr Energie, auch wenn gerade gar nichts getan wird", erklären die Experten.

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"low carb" bis "no carb"

Es gibt verschiedene Arten von "low carb"-Diäten: von den klassischen bis hin zu sportintensiven Varianten mit klingenden Namen wie "New York", "Metabole" oder "Strunz". Eines haben sie alle gemeinsam: kaum Kohlenhydrate, dafür jede Menge Eiweiß aus Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukten. Dadurch soll der Stoffwechsel zur vermehrten Fettverbrennung angeregt werden.    

"Low carb"-Diäten führen oft zu einem anfänglich hohen Gewichtsverlust, weil das Gehirn die wenigen vorhandenen Kohlenhydrate verbraucht. Die anderen Gewebe beziehen Energie dann überwiegend aus Fettsäuren und Ketonkörper, das sind chemische Verbindungen. 

Aufgrund der strikten Unterscheidung zwischen erlaubten und verbotenen Lebensmitteln seien Rückfälle und Regelverstöße vorprogrammiert. "Eine langfristige Umstellung der Ernährungs- und Lebensweise, wie sie zum dauerhaften Abnehmen nötig ist, ist damit kaum zu erreichen", erklären die Experten.

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Auf die Kalorien kommt's an

Bei diesen Abnehm-Methoden wird besonders auf die Kalorienzufuhr geachtet. Eine Variante davon ist die "Energiedichte- oder Volumetrics"-Diät. Diese funktioniert nach dem Prinzip "wenig Kalorien aber viel Volumen". Dabei werden Lebensmittel in drei Gruppen aufgeteilt.

In die erste fallen etwa Gemüse, Obst und fettarme Milchprodukte. Diese können jederzeit und in großen Mengen gegessen werden. Zur zweiten Gruppe zählen Vollkornbrot, Nudeln oder Reis sowie fettarme Fleischsorten. Auch diese dürfen regelmäßig aber in nicht ganz so großen Mengen verzehrt werden. Süßigkeiten, Fastfood und Co. sollen schließlich so gut wie möglich vermieden werden. 

Dieses Prinzip unterstütze die Empfehlungen der Ernährungsexperten für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Es lasse sich auch einfach umsetzen und biete laut den Konsumentenschützern beste Voraussetzungen für eine dauerhafte Gewichtsreduktion.

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Zurück zum Ursprung

Dabei handelt es sich nicht nur um eine Diät, sondern um eine Ernährungsumstellung, bei der ein großer Wert auf hohe Lebensmittelqualität, Saisonalität und Nachhaltigkeit der Produkte gelegt wird. Fastfood, Zucker, Süßstoff, industriell hergestellte Lebensmittel und diverse chemische Zusatzstoffe sind nicht erlaubt. Dafür sollen Gemüse, Obst, Kerne, Nüsse, Samen, Fisch, Fleisch, Eier und gesundes Fett auf dem Teller landen. 

Generell sei eine Ernährungsumstellung, bei der auf industriell stark verarbeitete Lebensmittel verzichtet wird, laut Experten zu befürworten. Durch die daraus resultierende Kalorienreduzierung ist auch mit einem Gewichtsverlust zu rechnen.

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Essen nach dem Bauchgefühl

Beim sogenannten intuitiven Essen wird auf den eigenen Körper und seine Bedürfnisse geachtet. Kalorienzählen braucht man bei dieser Methode nicht und es gibt auch keine Ernährungspläne.

Vielmehr sind alle Lebensmittel erlaubt und es wird nach dem eigenen Bauchgefühl gegessen. Das heißt also, auf bestimmte Körpersignale wie etwa Magenknurren, Müdigkeit, Konzentrationsverlust und ähnliches zu achten und nur zu essen, wenn man tatsächlich Hunger verspürt. 

Damit das Abnehmen so gelingen kann, müsse man ein besonderes Gespür für den eigenen Körper entwickeln. Das sei grundsätzlich ein guter Ansatz, der durchaus zu einer Gewichtsreduktion führen könne. 

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Blitzdiäten

Egal ob Kohlsuppen-, Zitronen, Reis- oder Ananas-Diät, das Prinzip ist immer ähnlich. Über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen wird extrem wenig gegessen – zirka 1.000 kcal pro Tag. Die Rezepte und Mahlzeitvorschläge seien dabei recht einseitig, dafür leide man unter einem konstanten Hungergefühl. 

Blitzdiäten seien laut Experten keine Methode, um langfristig abzunehmen. Durch die einseitige, sehr kalorienreduzierte Ernährung verliere man zwar zu Beginn recht schnell Kilos. Der Großteil seien jedoch Wasser und Elektrolyte. Isst man nach der Diät wieder normal, komme es zum bekannten Jojo-Effekt. 

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Fastenkuren: Detox, Entschlacken, Entgiften

Entschlackungsdiäten und Fastenkuren seien ein alter Hut, sagen die Konsumentenschützer. Durch den neuen originellen Begriff "Detox" habe das Konzept aber wieder frischen Wind bekommen.

Zumeist sind diese Diäten in eine Fasten- und eine Aufbauphase unterteilt. Während der Fastenperiode, die zwischen ein und drei Wochen dauern kann, sind feste Lebensmittel verboten. Stattdessen dürfen frisch gepresste Gemüse- und Obstsäfte sowie Gemüsebrühe verzehrt werden.

Beim gesunden Menschen sei nichts gegen ein paar Fastentage einzuwenden, meinen die Experten. Solche Radikalkuren seien jedoch keine geeignete Maßnahme, um Gewicht zu verlieren. Der Effekt halte nicht lange an und niemand lerne dabei seine Ernährungsgewohnheiten dauerhaft zu verbessern.

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