"Filippa heitert ihn auf"
Fritz Wepper im Hospiz: So geht es seiner Tochter (12)
Mit nur 12 Jahren muss Filippa verkraften, dass ihr geliebter Papa, Schauspiel-Legende Fritz Wepper (82), im Hospiz ist.
Es sind unglaubliche Kräfte, die ein Mensch mobilisieren kann, wenn er um sein Leben kämpft. Und das tut Fritz Wepper (82), wenngleich der "Um Himmels Willen"-Star nicht mehr gegen seine Erkrankungen mit Medikamenten behandelt wird.
Seine Pflege in seinem Haus am Tegernsee (D) war irgendwann nicht mehr möglich gewesen. Der jahrelange Kampf gegen Hautkrebs, der Tod seines Bruders Elmar Wepper am 31. Oktober 2023, das tiefe emotionale Loch, in das er fiel und folglich eine schwere Sepsis im November 2023 haben der Schauspiel-Legende übel zugesetzt. Er lebt nun im Hospiz.
Dort besuchen ihn seine Ehefrau Susanne Kellermann und seine 12-jährige Tochter Filippa regelmäßig und mussten sich auch schon mehrmals von ihm verabschieden, wie die 49-Jährige der "Bunte" erzählte: "Er sprang den Tod aber immer wieder von der Schippe". Aber wie geht eigentlich ihrem gemeinsamen Kind mit dieser herzzerreißenden Situation?
„Sie geht mit der ganzen Situation unglaublich toll um“
Der "Bild" hat Kellermann in einem Interview erzählt, wie es Filippa geht. "Sie geht mit der ganzen Situation unglaublich toll um", erzählt Kellermann. "Sicher am besten von uns allen. Filippa legt sich auch mal zu Fritz aufs Bett. Sie ist sehr fürsorglich, heitert ihn auf, erzählt ihm viel und dekoriert sein Zimmer mit Bildern."
Die 12-jährige Filippa würde ihrem geliebten Papa zudem sehr ähnlich sehen und sein gut gelauntes, heiteres, ausgeglichenen Gemüt geerbt haben.
Höhen und Tiefen
Vor allem als es ihrem Vater besonders schlecht ging, litt das Kind natürlich auch unter der belastenden Situation. Kellermann erzählt: "Wir haben in diesen Phasen nichts mehr auf die Reihe bekommen." Und: Ich musste Filippa öfter aus der Schule nehmen, weil sie so traurig war. Sie ist zum Glück eine sehr gute Schülerin. Die Schule hat viel Verständnis gezeigt.
So geht es Fritz Wepper
Über den Zustand ihres Mannes, der an einer Verkettung ungünstigster Erkrankungen leidet, erzählt die 49-Jährige, dass er keine Zugänge mehr gelegt bekommen hat, keine Spritzen bekommt und zum Glück keinerlei Schmerzen hat: "Die ganzen Nebenwirkungen sind weg. Er bekam immer wieder ganz starke Antibiotika gegen die Sepsis, Chemo gegen seinen schwarzen Hautkrebs, der im Hintergrund auch noch da ist, aber ganz langsam voranschreitet. Das alles ist jetzt weg." Sein Herz sei schwach, deshalb sei Wepper eben auch geschwächt.
Zen-Buddhismus, Lindenberg und Familienfotos
Im Gespräch mit der "Bunte" spricht Kellermann dennoch darüber, dass ihr Ehemann in den letzten Tagen regelrecht aufgeblüht sei: "Das Hospiz leitet tolle Arbeit und fühlt sich mit seinen acht Zimmern mit Blick ins Grüne wie ein gemütliches Zuhause an." Sein Zimmer wurde von Filippa liebevoll dekoriert, Fotos seiner Liebsten neben eine Buddha-Statue auf dem Nachtkästchen platziert und ein Bild von Udo Lindenberg mit einer persönlichen Widmung – "Hi Fritz, no panic! Keep on rockin' Dein Companiero Udo" – würde ihn immer wieder daran erinnern, jede verbleibende Minute zu schätzen.
„Mein Mann hat nicht mitbekommen, wie kritisch es kürzlich um ihn stand, das ist tröstlich.“
"Im Hospiz wird ebenfalls Zen-Buddhismus praktiziert, das passt ganz gut", erzählt Kellermann. Und: "Fritz lebt im Hier und Jetzt und nimmt die Dinge so an, wie sie sind, ohne sich zu beschweren. Er ruht in sich. Wenn man ihn fragt, wie es ihm geht, sagt er nicht: schlecht. Mein Mann hat nicht mitbekommen, wie kritisch es kürzlich um ihn stand, das ist tröstlich."
Kellermann betont: "Mir ist wichtig klarzustellen, dass Fritz nicht im Sterben liegt. Das könnte zwar jeden Tag so sein, aber aktuell befürchten wir es nicht und hoffen auf noch mehr Zeit zusammen. Und wenn es so weit ist, dann hoffe ich, dass ich bei ihm sein kann!" Ihr Fritz sei ein Kämpfer – ist er.
BILDSTRECKE > Das sind die VIP-Bilder des Tages:
Auf den Punkt gebracht
- Die 12-jährige Filippa besucht regelmäßig ihren Vater Fritz Wepper im Hospiz und unterstützt ihn auf bemerkenswerte Weise, indem sie mit ihm Zeit verbringt, sein Zimmer dekoriert und ihn aufheitert
- Trotz des schweren emotionalen Drucks zeigt sie eine erstaunliche Stärke und wird von ihrer Familie sowie der Schule unterstützt, während ihr Vater an verschiedenen Krankheiten leidet und sich im Hospiz befindet