Wien

Frische digitale "BRISE" für Wiens Bauwirtschaft

Das Digitalisierungsprojekt "BRISE Vienna" soll Baugenehmigungen um 50% schneller machen. Morgen soll es im Wiener Landtag beschlossen werden.

Louis Kraft
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Frische "BRISE" für Wiens Bauwirtschaft: Mit dem neuen Digitalisierungsprojekt, das nun von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und Bürgermeister Michael Ludwig (v.l.n.r., alle SPÖ) vorgestellt wurde, sollen Baugenehmigungen um 50% schneller abgewickelt werden.
Frische "BRISE" für Wiens Bauwirtschaft: Mit dem neuen Digitalisierungsprojekt, das nun von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und Bürgermeister Michael Ludwig (v.l.n.r., alle SPÖ) vorgestellt wurde, sollen Baugenehmigungen um 50% schneller abgewickelt werden.
PID/Christian Jobst

Im Wiener Landtag sollen morgen, Freitag, die Weichen für ein "bahnbrechendes" Digitalisierungsprojekt gestellt werden. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt BRISE Vienna soll Bauverfahren in Zukunft schneller, effizienter und transparenter machen - und neue Maßstäbe für eine moderne und digitale Verwaltung setzen.

Im Kern des Erfolgsrezeptes von BRISE (steht für "Building Regulations Information for Submission Envolvement" und sinnbildlich für "Frischen Wind bei Baueinreichungen") steckt eine technische Weltneuheit: Die einzigartige Kombination innovativster Technologien (3D-Gebäudemodellierung, Augmented Reality, Robotik und Künstliche Intelligenz) mit einem digitalen Verfahrensverlauf. Das Ergebnis ist ein durchgängig digitaler Genehmigungsvorgang, der in Zukunft allen Beteiligten eine Menge Zeit und Geld sparen und Wien in Richtung Digitalisierungshauptstadt Europas katapultieren soll.

Ludwig: "Digitalisierung soll Menschen dienen und Dinge erleichtern"

"Das ist eine weitere wichtige Etappe auf unserem Wiener Weg in Richtung Digitalisierungshauptstadt Europas. Die Digitalisierung ist eine Entwicklung, die dem Menschen dienen und so manche Dinge im Leben erleichtern soll. Und in diesem Sinn müssen wir sie auch gestalten, denn damit bringt sie große Vorteile für alle", erklärt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Wien ist eine wachsende internationale Metropole mit reger Bautätigkeit. Allein in den letzten zehn Jahren erhöhte sich die Bevölkerung Wiens um 300.000 Menschen. Jährlich werden in der Stadt rund 13.000 Einreichungen für Bauvorhaben bearbeitet, wobei Baueinreichungen auf Papier und zunehmende Komplexität zu einer Verfahrensdauer von bis zu einem Jahr führen können. Durch das neue Projekt soll das nun schneller und leichter gehen.

BRISE soll vorhandene Daten besser nutzbar machen

Die im Zuge des Projektes BRISE entwickelte digitale Verwaltung von Bauverfahren stelle den Nutzen für die Menschen in den Mittelpunkt. "So werden Baugenehmigungsprozesse um bis zu 50 Prozent beschleunigt und Bauvorhaben werden für Bürgerinnen und Bürger anhand von 3D-Modellen leichter nachvollziehbar. Einreichende und die Verwaltung der Stadt profitieren vom Digitalisierungsvorgang, indem vorhandene Daten besser genutzt werden", betont Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ). Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) ergänzt: "Effiziente und straffe Strukturen in der Verwaltung sind mir ein großes Anliegen. Sowohl um dadurch Kosten zu sparen als auch um den Bürgerinnen und Bürgern Zeit zu ersparen. Dazu wollen wir Möglichkeiten und Technologien, die sich durch die Digitalisierung ergeben, verstärkt nutzen. Für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Wien ist eine rasche und einfache Abwicklung von Bauverfahren wichtig". 

"Brise holt rund fünf Millionen Euro Fördermittel in die Stadt"

BRISE Vienna konnte sich unter 175 Einreichungen aus 23 EU-Ländern im Rahmen der EU-Initiative "Urban Innovative Actions" (UIA) erfolgreich durchsetzen und soll rund 4,8 Millionen Euro Fördermittel nach Wien holen. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sind auf andere Verwaltungsbereiche und -prozesse übertragbar und werden in der Folge in weiteren europäischen Städten Anwendung finden.

Das innovative Forschungsprojekt zur digitalen Baueinreichung wird in Zusammenarbeit von Wissenschaft (TU Wien - Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement FB Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik), Verwaltung (Stadt Wien), BIM-ExpertInnen (tbw-ODE) und der ZT-Kammer (W, Nö und Bgld.) bis August 2022 verwirklicht.

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