Wien
Dieser Hunderter soll junge Wiener zur Impfung bewegen
Die Impfquote in Wien ist – gerade bei Jungen – weiter verbesserungswürdig. Die Wirtschaftskammer will nun mit einem Gutschein Anreize setzen.
Die Zahl der positiven Corona-Fälle steigt wieder rasant an – "Heute" berichtete. Schuld ist – neben der hochansteckenden Delta-Variante – auch die Unbekümmertheit, die viele Pandemie-müde Menschen mittlerweile an den Tag legen.
Das sorgt nicht nur im Gesundheitswesen für Sorgenfalten, auch die Wirtschaft fürchtet, dass es spätestens im Herbst wieder zu strengeren Corona-Maßnahmen kommen könnte. Die Unsicherheit und die fehlende Auslastung hätten zur Folge, dass 85 Prozent der Unternehmen unzufrieden mit der aktuellen Situation seien, zitiert der ORF aus einer Umfrage der Wirtschaftskammer. Neben der "3-G"-Regelung und der Maskenpflicht müsse die Impfrate erhöht werden, etwa durch Impfanreize in Form von Gutscheinen, heißt es in dem Bericht.
100-Euro-Gutschein für Club, Sport und Co.
Die Wiener Wirtschaftskammer schlägt daher nun einen "Freizeit-Hunderter" vor. Der Gutschein über 100 Euro soll in Freizeit- und Sportbetrieben eingelöst werden können. Das solle die Impfbereitschaft erhöhen. Damit könne man beispielsweise die Impfrate unter jungen Menschen erhöhen, die den Gutschein später in der Nachtgastronomie einlösen könnten, ist Markus Grießler, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer Wien (WKW), überzeugt. Die Aktion sei eine "Win-win-Situation für Betriebe und die Gesellschaft“: Einerseits stärke man damit die Unternehmen in der Freizeitwirtschaft, die von der Krise besonders hart getroffen seien. Andererseits profitiere die Gesellschaft, indem die Impfrate dadurch erhöht werde. Eine Impfpflicht sei hingegen nicht zielführend, zitiert der ORF den Spartenobmann, der auch ÖVP-Gemeinderat ist.
60 Prozent Umsatzrückgang
Die Wiener Freizeit- und Sportbetriebe hätten mit Umsatzrückgängen von bis zu 60 Prozent im Vergleich zum Vorkrisen-Jahr 2019 zu kämpfen, die Auslastung liege lediglich bei 40 bis 50 Prozent. Ein Mitgrund für die prekäre Situation sei auch die schlechte Buchungslage in der Stadthotellerie, die ausländischen Gäste würden auch der Freizeitwirtschaft fehlen.