Wien

Freispiel für Casino-Betrüger, der 118.000 Euro cashte

Mit einem Bohrer und einem Draht soll ein Trio einen Roulette-Automaten in Wien manipuliert haben. Einer der Täter wurde verurteilt – und geht frei.

Christian Tomsits
Der Chinese war geständig und geht dank seiner Anwältin Iris Augendoppler nach dem Prozess schon frei.
Der Chinese war geständig und geht dank seiner Anwältin Iris Augendoppler nach dem Prozess schon frei.
Denise Auer

Einsatz im Casino der anderen Sorte. Mehrere Polizisten schnappten am 7. Februar einen Chinesen im Foyer des Casinos – Heute" berichtete. Der Profi soll gemeinsam mit Komplizen in den Nächten davor in der Wiener Kärtnerstraße ordentlich abgecasht haben – ganze 117.778 Euro wurden am Roulette-Tisch erlöst.

Einer der automatischen Roulette-Tische mit Glaskuppel im Erdgeschoß des Casinos in der Wiener Kärntner Straße.
Einer der automatischen Roulette-Tische mit Glaskuppel im Erdgeschoß des Casinos in der Wiener Kärntner Straße.
privat

Allerdings ging nicht alles mit rechten Dingen zu, wie Ermittlungen zeigen. Die Männer wurden per Video dabei beobachtet, wie sie um vier Uhr früh den automatischer Roulette-Tisch mit einem Bohrer und einem Draht manipuliert hatten, um die Kugel in einem bestimmten Beriech des Kessels zu stoppen. Dann setzten sie wie wild auf die Zahlen – und gewannen.

Am Donnerstag stand der geschnappte Chinese wegen Betrugs in Wien vor Gericht. Top-Anwältin Iris Augendoppler brachte ihren Mandanten zu einem Geständnis, versuchte damit ihr Glück. – "Ich war aber nur dabei und habe selbst nicht den Kessel aufgebohrt", meinte der Profi, der für Ähnliches schon in Spanien gesucht werden soll. Vom Geld habe er nur einen Teil einbehalten, davon sei nichts mehr übrig. Von den Komplizen fehlt übrigens jede Spur.

Glück nach Coup: Mildes Urteil für Mann

Das Urteil des Richters fiel schlußendlich milde aus: 18 Monate teilbedingte Haft. 15 Monate davon werden dem Mann bedingt nachgesehen. Dank der U-Haft, die ihm angerechnet wird, gab es für den 47-Jährige ein Freispiel. Er wurde im Anschluss an die Verhandlung bereits aus der Haft entlassen. Ins Casino in Wien kommt der Chinese aber nicht mehr hinein. Dort hat er ein lebenslanges Hausverbot.

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