Trumps irre Pläne

Freiheitsstädte und Haft oder Zeltlager für "Gestörte"

Donald Trump ist für seine provokative Art bekannt. Dennoch ist sein Plan für die USA, sollte er im Herbst gewählt werden, noch ein Stück skurriler.

Freiheitsstädte und Haft oder Zeltlager für "Gestörte"
Nikki Haley scheidet aus dem US-Wahlkampf aus – damit bleibt es einmal mehr beim Duell Donald Trump versus Joe Biden.
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Da warens nur noch zwei: Im Herbst wird es wohl Joe Biden versus Donald Trump heißen. Was ist zu erwarten, sollte Trump ein zweites Mal ins Weiße Haus gewählt werden? Wie sich herausstellt, jede Menge.

Im Namen seines Wahlprogramms, der "Agenda 47", die so heißt, weil er der 47. US-Präsident wäre, veröffentlicht Trump seit Monaten Videos und Texte zu unterschiedlichen Zielen und Plänen, die er 2025 in seiner allfälligen zweiten Runde in Washington D.C. anpacken will. Eine Übersicht über seine absurdesten Vorhaben.

Zeltstädte für Obdachlose, Drogensüchtige und "gefährlich Gestörte"

Dass die USA unter einer horrenden Drogenepidemie leidet, ist bestens bekannt. "Unsere einst großartigen Städte sind zu unbewohnbaren, unhygienischen Albträumen geworden, die Obdachlosen, Drogensüchtigen, Gewalttätigen und gefährlich Gestörten überlassen wurden", sagt Trump dazu. Die USA lasse "viele Menschen wegen der Launen einiger weniger leiden".

Seine Lösung: Urbanes Camping verbieten und außerhalb der Stadtzentren Zeltstädte für die Hilfsbedürftigen aufbauen. Dort sollen sie verbleiben, bis "ihre Probleme" von Ärzten, Psychiatern, Sozialarbeitern oder Drogenspezialisten "erkannt werden können". Verweigerer sollen stattdessen im Gefängnis landen. Wie er das Ganze finanzieren will, sagt Trump nicht.

Freiheitsstädte, fliegende Autos und Baby-Boni

Bis zu zehn neue Städte sollen gebaut werden – dafür will Trump einen Wettbewerb ausschreiben. Ziel: Familien und Einzelpersonen sollen wieder eine Chance auf den "American Dream" haben. Entstehen sollen die von Trump "Freedom Cities" genannten Städte auf Land der Bundesregierung. Kritiker wiesen bereits darauf hin, dass "Städte nicht einfach durch das Schwingen eines Zauberstabs" entstünden.

Und was darf in einer futuristischen Stadt nicht fehlen? Richtig. Fliegende Autos. Trump will in die Entwicklung von "vertikal startenden und landenden Fahrzeugen" investieren, um die "nächste Generation der Luftmobilität anzuführen". Damit will er China zuvorkommen.

Fehlen nur noch die Bewohnerinnen und Bewohner der "Freedom Cities": Dafür soll ein "Baby-Bonus" junge Menschen zur Familienplanung anregen – "um einen Baby-Boom auszulösen", wie Trump klarstellt.

"Geburtstourismus" stoppen

Gleich am ersten Tag will Trump eine Verfügung unterschreiben, um die automatische Staatsbürgerschaft bei Geburt zu beenden. Stand jetzt erhält jedes Kind, das auf US-Boden geboren wird, die Staatsbürgerschaft. Trump behauptet, dass Zehntausende ausländische Staatsangehörige in den letzten Wochen ihrer Schwangerschaft "mit betrügerischer Absicht" in die USA reisten, um dort ihr Kind zu gebären.

Gründung einer "amerikanischen Akademie"

Nach der Antisemitismus-Kontroverse an der Harvard-Universität will Trump aktiv gegen "Universitäten, die ihre Unterstützung für Barbaren und Dschihadisten zum Ausdruck brachten", vorgehen. Dazu will er eine "American Academy" aufbauen – bezahlt durch "Milliarden von Dollars", die er durch die Besteuerung, Verhängung von Bußgeldern und der Verklagung der privaten Universitätsstiftungen einnehmen will. "Wokeness oder Dschihadismus – nichts davon wird erlaubt sein", stellt Trump klar.

BILDERSTRECKE: "Sie hassen mich": Emotionale Trump-Schimpftirade vor Gericht

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    Donald Trump sorgte mit einem Wutausbruch gegen die Staatsanwaltschaft für einen Eklat.
    Donald Trump sorgte mit einem Wutausbruch gegen die Staatsanwaltschaft für einen Eklat.
    REUTERS

    "Project 2025"
    Donald Trumps "Agenda 47" ist nicht zu verwechseln mit dem "Project 2025" der nationalistisch-konservativen Denkfabrik "Heritage Foundation". Das Projekt ist ein konkreter Plan für die Umgestaltung der US-Regierung im Falle eines republikanischen Siegs. Mit dem Plan kann zwar kein bestimmter Präsidentschaftskandidat gefördert werden – es gibt jedoch viele Verflechtungen zu Trumps "Agenda 47", seinen Aussagen und Zielen.

    "Deep State" abschaffen

    Der "Deep State", auch Schattenstaat, ist ein politisches Schlagwort für tatsächliche oder angebliche illegale Machtstrukturen innerhalb eines Staates. Solche wittert Trump in der aktuellen Biden-Administration und will dagegen mit einem Zehn-Punkte-Plan vorgehen. So will er "alle korrupten Akteure" feuern sowie hart gegen Informanten in der Regierung und "Fake News" vorgehen.

    Schulen reformieren

    "Wenn pinkhaarige Kommunisten unsere Kinder unterrichten, haben wir ein riesiges Problem", sagt Trump. Er will allen Schulen die Regierungsgelder kürzen, die kritische Rassentheorie, Gender-Ideologie oder "andere unangemessene rassistische, sexuelle oder politische Inhalte" lehren. Damit will er letztlich eine "pro-US-Bildung" sicherstellen.

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      SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
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