Freddie Mercury schmiss Geburtstagsparty um 40.000 Euro

Wie jetzt erst durch die Versteigerung des Nachlasses von Freddie Mercury (†45) bekannt wurde, feierte der Queen-Frontmann 1985 in dem Münchner Lokal "Old Mrs. Henderson", wo zuvor auch schon Stars wie Mick Jagger oder David Bowie feierten, eine Mega-Party und verprasste anlässlich seines 39. Geburtstags jede Menge Kohle. Unter anderem rund 300 Flaschen Roederer Champagner ließ der Sänger für seine Gäste springen.

Ein übergroßer Schnauzer ziert zurzeit den Eingang des Londoner Auktionshauses Sotheby's - abgestimmt mit jenem von Freddie Mercury. Denn im Inneren bietet Sotheby's derzeit mit der Ausstellung "Freddie Mercury - A World Of His Own" erstmals Einblick in das atemberaubende Heim des Queen-Sängers. "Wir zeigen den öffentlichen Freddie und den privaten Freddie", erklärt Sotheby's-Vorstandsmitglied Franka Haiderer.

Nach 30 Jahren

Fans von Freddie Mercury haben allen Grund zur Freude, denn jetzt können sie Tausende von Gegenständen aus dem Besitz des verstorbenen Queen-Frontmanns begutachten und sogar ersteigern. Handgeschriebene Songtexte, Kunstwerke und Sammlerstücke aus Mercurys Londoner Wohnung wurden seit seinem Tod an einer AIDS-bedingten Lungenentzündung im Jahr 1991 von seiner engen Freundin Mary Austin aufbewahrt. "Ich hatte viele Jahre das Privileg, zwischen all den wunderbaren Dingen zu leben, die Freddie gesammelt und so geliebt hat", schreibt die 72-jährige Austin. Doch nun will sie dieses besondere Kapitel ihres Lebens schließen.

30 Jahre nach Mercurys Tod wird sein Nachlass in der einmonatigen Ausstellung bei Sotheby's zum ersten Mal öffentlich ausgestellt. Viele der Gegenstände werden dann im September versteigert, wobei die Preise von 45 Euro bis zu mehreren Millionen reichen. "Wir haben unsere Galerieräume so konzipiert, dass sie ein Gefühl dafür vermitteln, wie es war, mit Freddie zu Hause zu leben", sagte David MacDonald, Leiter der Abteilung für Einzelverkäufe bei Sotheby's London. "Wenn er hereinkäme, würde er einige der Räume, die wir geschaffen haben, sofort wiedererkennen", so MacDonald.

Mercurys Flügel als Höhepunkt

Im Mittelpunkt der Auktion steht Mercurys wertvoller schwarzer Yamaha-Flügel, der auf 2,3 bis 3,5 Millionen Euro geschätzt wird und auf dem er 1975 das Queen-Epos "Bohemian Rhapsody" komponierte. "Es war eine Erweiterung seiner selbst, sein Vehikel der Kreativität", sagte Mary Austin über den Flügel. "Er hätte niemals am Klavier geraucht oder ein Glas darauf abgestellt und er achtete darauf, dass es auch niemand anderes tat. Das Klavier war immer tadellos."

Bildstrecke: Der Nachlass von Freddie Mercury

"Mongolian" statt "Bohemian Rhapsody"

Für den handgeschriebenen Entwurf von "Bohemian Rhapsody" wird bei der Auktion mehr als eine Million Euro erwartet. Wie aus Mercurys ersten Notizen hervorgeht, hieß der Welthit anfangs noch "Mongolian Rhapsody", wobei "Mongolian" durchgestrichen wurde. Dies war auf für die Spezialisten des Londoner Auktionshauses neu. "Das wussten wir vorher nicht", sagt Gabriel Heaton, der bei Sotheby's einer der Rock-Spezialisten ist, gegenüber der "Münchner Abendzeitung".

"Freddie hat Entwürfe für fast alles, was er in den 1970er Jahren geschrieben hat, aufbewahrt", erzählt Heaton. Das dokumentiert die Entstehung von Klassikern wie "Killer Queen", "Don't Stop Me Now" oder "Somebody To Love". Die handschriftlichen Arbeitstexte für "We Are The Champions" werden auf 230.000-350.000 Euro geschätzt, die für "Killer Queen" auf rund 60.000-80.000 Euro.

40.000 Euro für Getränke

Auch eine Mega-Rechung aus einem Münchner Nachtlokal wird versteigert. Warum? - Dort wurden Szenen des "Living On My Own"-Musikvideos gedreht und gleichzeitig der 39. Geburtstag des Queen-Frontmanns gefeiert. Die Getränkerechnung von der Feier im "Old Mrs. Henderson" belief sich auf 82.500 Mark. Umgerechnet wären das etwas über 42.000 Euro. "Wenn es ums Geld geht, bin ich ein hoffnungsloser Fall", wird Mercury im Begleitbuch zur Ausstellung zitiert. "Ich gebe einfach aus, was ich habe." Der Nachlass von Mercury ist bis zur Auktion am 6. und 7. September bei Sotheby's London zu sehen.

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