Fussball
Frauenrechtlerinnen fordern WM-Ausschluss des Iran
Die Frauenrechtsbewegung "Open Stadiums" fordert den Ausschluss des Iran von der WM. Grund dafür sind die andauernden Proteste im Land.
Die Kurdin Mahsa Amini (22) wurde von der iranischen Sittenpolizei wegen "unangemessener Kleidung" festgenommen und später zu Tode geprügelt. Seither gibt es im Iran heftige Demonstrationen, bisher gab es 76 Tote, darunter vier Kinder. Die Demonstrierenden kämpfen für Freiheit und fordern Unterstützung aus dem Ausland. Die iranischen Fußball-Nationalspieler haben bereits ein Zeichen gesetzt.
Nun hat die iranische Frauenrechtsbewegung "Open Stadiums" mit einem öffentlichen Brief die FIFA aufgefordert, den Iran von der WM 2022 auszuschließen. "Open Stadiums" fordert seit Jahren den freien Zugang für Frauen zu Fußballstadien. Im Brief an den Fifa-Boss Gianni Infantino heißt es: "Warum sollte die FIFA dem iranischen Staat und seinen Vertretern eine weltweite Bühne geben?"
Weiter prangert die Frauenrechtsbewegung die Zustände im Iran an. "Dieser Staat lehnt es nicht nur ab, Grundrechte und Menschenwürde zu respektieren. Er foltert und tötet sein eigenes Volk. Wo sind die Grundsätze der FIFA-Statuten in dieser Hinsicht? Wir fordern die Fifa auf, den Iran unverzüglich von der WM 2022 in Katar auszuschließen." Von der FIFA gibt es bislang noch keine Reaktion auf den Brief.
Ehemaliger Nationalspieler verhaftet
Es wäre aber nicht das erste Mal, dass die Iraner von einer WM ausgeschlossen würden. Weil sich die Iraner bei der Qualifikation für die WM 1986 in Mexiko weigerten, die Spiele auf neutralem Boden auszutragen, wurden sie von der Fifa von der Qualifikation suspendiert. Schon während des Golfkrieges im Jahr 1982 verzichtete der Iran auf die Quali-Spiele.
Nach übereinstimmenden Medienberichten ist im Iran der ehemalige Nationalspieler Hossein Mahini im Zusammenhang mit den Protesten nach dem Tod von Mahsa Amini festgenommen worden. Der 36-Jährige sei am Donnerstagabend auf Anordnung der Justizbehörden wegen seiner Unterstützung für die anhaltenden Proteste verhaftet worden, schrieb unter anderem das Sportportal "khabarvarzeshi".