Aufregung in den USA

Frau wählt Notruf – US-Polizist schießt ihr in den Kopf

In den USA soll ein Polizist eine Afroamerikanerin erschossen haben. Die getötete Sonya Massey hatte kurz zuvor selbst den Notruf gewählt.

Newsdesk Heute
Frau wählt Notruf – US-Polizist schießt ihr in den Kopf
Sony Massey wurde in ihrem eigenen Wohnhaus von einem Polizisten erschossen.
Screenshot CNN

Ein weiterer Fall von unfassbarer Polizeigewalt erschüttert derzeit die USA. Im Bundesstaat Illinios soll ein Polizist die dunkelhäutige Sonya Massey erschossen haben – obwohl diese kurz zuvor selbst den Notruf gewählt hatte.

Die alleinerziehende Teenagermutter aus Springfield hatte am 6. Juli Geräusche in ihrem Garten wahrgenommen. Außerdem entdeckte sie eine eingeschlagene Fensterscheibe an einem Auto. Aus Angst vor möglichen Einbrechern rief sie die Polizei.

"Werde dir in dein Gesicht schießen"

Als Polizeikräfte am Einsatzort ankamen, trafen sie die verängstigte Frau in ihrem Appartement an. Während die Situation laut Medienberichten zunächst ruhig verlief, soll der Polizist Massey aufgefordert haben, den Herd, auf dem ein Wassertopf kochte, abzustellen. "Im Namen Jesu, ich werde dich züchtigen", soll die Amerikanerin laut Juristen erwidert haben – und dabei offenbar den Wassertopf gemeint haben.

Wie Aufnahmen einer Bodycam zeigen, soll einer der Beamten daraufhin völlig ausgerastet sein. "Das machst du verdammt noch mal nicht, oder ich schwöre bei Gott: Ich werde dir verdammt noch mal in dein verdammtes Gesicht schießen", soll der Beamte gerufen haben. Massey soll sich daraufhin entschuldigt und die Arme nach oben gerissen haben. Daraufhin schoss ihr der Polizist jedoch in den Kopf. Laut Medienberichten soll der Mann insgesamt drei Schüsse abgefeuert haben.

Polizist drohen 20 Jahre Haft

Bei dem Schützen soll es sich um Sean Grayson handeln, der in den vergangenen vier Jahren bereits für sechs verschiedene Polizei-Departements tätig war. Der Polizist soll seine Kollegen sogar davon abgehalten haben, Erste-Hilfe zu leisten. Per Funk erklärte er zudem, dass Massey selbst verschuldet ums Leben kam, weil sie ihn mit dem kochenden Wassertopf bedrängt hätte.

Grayson wurde inzwischen fristlose entlassen. Ihm wird neben vorsätzlicher Tötung auch schwere Körperverletzung mit einer Schusswaffe und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem 30-Jährigen mindestens 20 Jahre Haft. Laut Medienberichten soll der Polizist, der zuvor wegen schweren Fehlverhaltens aus der Armee ausgeschlossen wurde, auch eine Totenkopf-Tätowierung tragen – dieses Motiv sei in Amerika vor allem bei weißen Rassisten sehr beliebt.

Biden zeigt sich erschüttert

US-Präsident Joe Biden zeigte sich in einer ersten Stellungnahme erschüttert, sprach von einem "unfassbaren, sinnlosen Verlust". Für Vizepräsidentin Kamala Harris würden die "verstörenden" Videoaufnahmen bestätigen, "was wir aus den erlebten Erfahrungen von so vielen wissen: Wir haben viel Arbeit vor uns, sicherzustellen, dass unser Justiz-System seinem Namen vollauf gerecht wird."

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein weiterer Fall von Polizeigewalt erschüttert die USA, nachdem ein Polizist die dunkelhäutige Sonya Massey erschoss, obwohl sie zuvor den Notruf gewählt hatte
    • Der Polizist wurde fristlos entlassen und ihm drohen mindestens 20 Jahre Haft, nachdem er wegen vorsätzlicher Tötung, schwerer Körperverletzung und Amtsmissbrauch angeklagt wurde
    • US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris äußerten sich erschüttert über den Vorfall und betonten die Notwendigkeit, das Justizsystem zu reformieren
    red
    Akt.