Prägraten am Großvenediger

Frau vermisst! Arbeitskollege hört weinende Stimme

Rettungseinsatz am Dienstag im Bezirk Lienz! Eine Wanderin (57) war nicht bei einer Hütte eingetroffen. Ihr Arbeitskollege schlug daraufhin Alarm.

André Wilding
Frau vermisst! Arbeitskollege hört weinende Stimme
Alpinunfall am Dienstag in Prägraten am Großvenediger.
Daniel Breuer / picturedesk.com (Symbolbild)

Gemeinsam mit ihrem Arbeitskollegen wanderte eine 57-jährige Deutsche (Kreis Würzburg) am Dienstag am Prägratner Höhenweg, im Gemeindegebiet von Prägraten, in Richtung der Sajathütte. Gegen 17:30 Uhr erreichte der Arbeitskollege die Sajathütte auf 2.600 Meter Seehöhe. Er war aufgrund seines besseren körperlichen Trainingszustandes bereits ein wenig vorausgegangen.

Arbeitskollege machte sich Sorgen

Da seine Arbeitskollegin bis 18:00 Uhr nicht bei der Hütte eintraf, machte er sich Sorgen und informierte den Hüttenwirt. Der Hüttenwirt setzte daraufhin die Rettungskette in Gang. Der Mann machte sich in der Zwischenzeit auf die Suche und hörte vom Steig aus mehrere hundert Meter unterhalb, im steilen felsdurchsetzten Gelände eine weibliche Stimme jammern bzw. weinen.

Aufgrund des Geländes war ein Abstieg für ihn aber nicht möglich. Eine Hubschrauberbergung war zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht möglich. Die Bergrettung schickte einen sogenannten Voraustrupp, bestehend aus vier Mann, unverzüglich ins Gelände. In einer Suchkette stiegen die Mitglieder der Bergrettung im Gelände ab und konnten circa 300 Meter unterhalb des Steiges die Frau um 18:55 Uhr schwer verletzt auffinden.

Polizeidrohne im Einsatz

Weitere Bergrettungskräfte und Mitglieder der Alpinpolizei fuhren ebenfalls mit der Bahn zur Sajathütte und stiegen mit Bergeausrüstung (Trage, Bergesack, Bergeseile) zur abgestützten Frau ab. Auch die zum Einsatz hinzugezogenen Polizeidrohne unterstützte zunächst bei der Lokalisierung der Deutschen bzw. in Folge bei der Ausleuchtung der Unfallendlage. Um 19:10 Uhr konnte der Notarzthubschrauber den Bereich der Unfallstelle anfliegen.

Im Gelände konnte ein einigermaßen brauchbarer Übergabeplatz für den Hubschrauber ausfindig gemacht werden. Die Schwerstverletzte wurde mehrere hundert Meter zu diesem Platz getragen. Um circa 20:00 Uhr gelang es der Besatzung des Notarzthubschraubers, bei vollkommener Dunkelheit, unter Verwendung von Nachtsichtbrillen, die Frau zu übernehmen und zum Zwischenlandeplatz bei der Bergrettungszentrale in Prägraten abzutransportieren

Patientin nach Klagenfurt geflogen

Bis etwa 21:10 Uhr stabilisierten unter anderem der Notarzt der Hubschrauberbesatzung und ein ebenfalls angeforderter Bergrettungsarzt sowie zwei Notfallsanitäter (einer davon Alpinpolizist) die Patientin. Diese wurde schließlich um circa 21:20 Uhr ins Klinikum nach Klagenfurt geflogen.

Im Einsatz standen die Bergrettung Prägraten am Großvenediger mit rund 20 Einsatzkräften, die Freiwillige Feuerwehr Prägraten für den Transport der Einsatzkräfte, die Bergrettung Virgen mit circa 10 Einsatzkräften, die Bergrettung Suchhundestaffel, die Einsatzmannschaft des Notarzthubschraubers, eine Polizeistreife, ein Polizeidrohnenpilot und zwei Alpinpolizisten.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine 57-jährige Deutsche verunglückte am Prägratner Höhenweg und wurde nach einer umfangreichen Rettungsaktion, die unter anderem den Einsatz von Bergrettung, Polizeidrohne und Notarzthubschrauber umfasste, schwer verletzt ins Klinikum nach Klagenfurt geflogen
    • Die Rettung gestaltete sich aufgrund des schwierigen Geländes und der schlechten Witterungsverhältnisse als äußerst herausfordernd
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