Salzburg

Frau tot, Nashorn bleibt – so geht es im Zoo weiter

Nach der tödlichen Nashorn-Attacke auf eine Tierpflegerin bleibt der Zoo Salzburg vorerst geschlossen. Die Polizei befragt nun den Ehemann des Opfers.

André Wilding
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    Eine junge Tierpflegerin ist am Dienstag im Nashorn-Gehege im Salzburger Zoo tot aufgefunden worden. Ein <a data-li-document-ref="100291088" href="https://www.heute.at/s/grosseinsatz-toter-in-nashorn-gehege-im-zoo-salzburg-100291088">zweiter Pfleger wurde schwer verletzt</a>.
    Eine junge Tierpflegerin ist am Dienstag im Nashorn-Gehege im Salzburger Zoo tot aufgefunden worden. Ein zweiter Pfleger wurde schwer verletzt.
    FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

    Nachdem eine 33-jährige Tierpflegerin am Dienstag im Salzburger Zoo von Nashorn-Kuh "Yeti" tödlich und ihr Ehemann, ebenfalls ein Pfleger, schwer verletzt worden ist, laufen die Untersuchungen der Polizei zum Unfallhergang auf Hochtouren. Denn nach wie vor ist nicht klar, wie es genau zu dem Unglück im Nashorn-Gehege kommen konnte. 

    "Ich bin mir sicher, dass sie alle Sicherheitsrichtlinien eingehalten hat, weil sie immer äußerst vorsichtig und behutsam vorgegangen ist", erklärte Zoo-Direktorin Sabine Grebner. Die junge Frau könnte möglicherweise mit dem Horn des Tieres über einen Poller im Gehege katapultiert worden sein, "aber wir wissen es nicht, wir waren nicht dabei."

    Die Ermittler erhoffen sich jedenfalls vor allem Erkenntnisse durch die Einvernahme des 34-jährigen Gatten des Opfers. Der Zoo-Mitarbeiter eilte seiner Frau bei dem Angriff des Nashorns sofort zu Hilfe und versuchte das 1,8 Tonnen schwere Tier in den Außenbereich zu locken.

    "Er weiß, dass seine Frau tot ist"

    "Das ist ihm auch gelungen, dabei wurde er allerdings schwer verletzt. Er hat jedenfalls alles getan, um seine Frau zu retten. Leider vergeblich", erklärte die Zoo-Chefin weiter. Nach der medizinischen Erstversorgung an der Unfallstelle wurde der 34-Jährige sofort in ein Krankenhaus gebracht und not-operiert.

    Der Ehemann des Opfers hat die Operation gut überstanden und befindet sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung. "Er ist erwacht und kann sich auch an den Vorfall selbst erinnern. Er weiß auch von der Botschaft, dass seine Frau verstorben ist", erklärte Grebner.

    Nashorn wird nicht eingeschläfert

    Angesprochen darauf, was nun mit Nashorn-Dame "Yeti" passiert, gab die Zoo-Chefin zu verstehen: "Das Nashorn 'Yeti' bleibt aus heutiger Sicht im Zoo!" Da es sich um ein Exemplar einer gefährdeten Art handelt, wird das Nashorn also wohl nicht eingeschläfert.

    Der Zoo selbst bleibt für Besucher am Mittwoch sowie am Donnerstag geschlossen – erst am Freitag werden die Tiere wieder besucht werden können. Das Nashornhaus bleibt vorerst auch geschlossen, die Tiere werden aber weiterhin in der Außenanlage zu sehen sein.

    "Ich möchte aber alle Besucher bitten, Rücksicht auf das Team zu nehmen. Die Mitarbeiter wollen nicht und können nicht über den Vorfall sprechen und möchten auch nicht von Besuchern angesprochen werden", stellt Sabine Grebner unmissverständlich klar.

    Onkel gibt Nashorn keine Schuld

    Im Zoo wurde eine Gedenkstätte für die 33-jährige Pflegerin aus Deutschland eingerichtet. Die Angehörigen befinden sich in Österreich und hatten bereits die Möglichkeit, sich von der Tierpflegerin zu verabschieden. Der Onkel des 34-Jährigen gibt dem Nashorn jedenfalls keine Schuld an dem Unfall.

    "Man kann niemandem einen Vorwurf machen. Den Tieren auch nicht. Man weiß nicht, was vorher passiert ist. Christopher und Juliane haben für die Tiere gelebt. Ich denke, dass er auch weitermacht", erzählt der Onkel gegenüber der deutschen Boulevardzeitung BILD.

    Die beiden Tierpfleger hatten sich bei der Arbeit kennen und lieben gelernt – im Februar 2023 hatte das Paar Hochzeit gefeiert. Nun wurde das junge Liebes-Glück zerstört.

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