Lebensgefährlich
Frau starb fast, weil sie zu viel Wasser trank
Eine Mutter wäre fast gestorben, nachdem sie so viel Wasser getrunken hatte, dass ihr Natriumspiegel im Blut gefährlich niedrig war.
Nina Munro aus Großbritannien versuchte, eine vermeintliche Erkältung loszuwerden, indem sie täglich vier Liter Wasser trank. Doch die übermäßigen Wassermengen in Verbindung mit Medikamenten, die sie gegen eine Erkältung einnahm, "ertränkten" ihren Körper.
5 Tage auf der Intensivstation
Sechs Wochen zuvor fühlte sich die 41-Jährige aufgrund von leichtem Husten und Erkältung nicht wohl: "Unsere Tochter ist im Kindergarten und kommt immer wieder mit Krankheitserregern nach Hause. Im Mai bekam Nina eine Kehlkopfentzündung und verlor ihre Stimme, und ihre Tochter hatte eine Lungenentzündung – bei der ich mir unwissentlich auch eine Mykoplasmeninfektion eingefangen habe", so die Mutter. In diesen Wochen hat Nina fünf verschiedene Ärzte um Rat gefragt und sich mit verschiedenen Medikamenten und Flüssigkeitsempfehlungen eindecken lassen. "Ich habe Steroide, drei Antibiotika, Nasensprays und Schmerzmittel bekommen – es war die perfekte Mischung, um meinen Natriumspiegel zu senken", erzählte sie.
In den Tagen vor ihrer Spitaleinlieferung am 15. Juni ging es ihr immer schlechter: "Ich verließ einen Sportkurs, weil ich das Gefühl hatte, mich nicht richtig bewegen zu können", sagte sie. Das örtliche Krankenhaus riet ihr, "viel Wasser zu trinken", weil man davon ausging, dass sie unter Steroidentzugserscheinungen litt. Am nächsten Tag bekam sie einen "Schleier" vor den Augen, und wieder wurde ihr geraten, mehr Wasser zu trinken. Am 15. Juni, nachdem sie sich drei Tage lang ununterbrochen übergeben hatte und vier Liter Wasser ohne Essen getrunken hatte, rief ihr Mann die Rettung. Im Spital zeigte sich dann, dass ihr Natriumspiegel bei 100 Milliäquivalenten pro Liter lag. Das ist weit unter dem empfohlenen Mindestwert von 135. Die 41-Jährige wurde fünf Tage lang auf der Intensivstation behandelt, während die Ärzte darum kämpften, ihre Werte zu stabilisieren: "Die Ärzte sagten mir später, sie wüssten nicht, wie ich das überlebt hätte. Ich war dabei, mich langsam selbst zu ertränken, und ich wusste es nicht einmal."
Das übermäßige Wassertrinken hätte ihren Natriumspiegel so stark gesenkt und die Medikamente verschlimmerten den Zustand. Nach einer kurzen Beobachtungszeit erholte sich Nina vollständig.
Trinkst du genug? Dein Urin verrät es
Wenn man zu viel Wasser trinkt, kann der Natriumspiegel im Blut abnormal niedrig werden. Natrium ist lebenswichtig für die Regulierung der Wassermenge im Körper und die Steuerung von Blutdruck, Nerven und Muskeln. Eine zu geringe Menge des Elektrolyts, medizinisch als Hyponatriämie bezeichnet, führt zu einer Wasseransammlung in und um die Körperzellen. Dies führt zum Anschwellen von Zellen – auch im Gehirn – und kann Symptome wie Kopfschmerzen, Erbrechen und Krampfanfälle auslösen, die von leicht bis lebensbedrohlich reichen. Der normale Natriumspiegel im Blut liegt bei 135 bis 145 Milliäquivalenten pro Liter (mEq/L). Liegt der Wert darunter, liegt eine Hyponatriämie liegt vor.
Die Farbe des Urins ist ein guter Indikator, wie es um die Flüssigkeitsversorgung des Körpers steht. Je dehydrierter wir sind, desto gelber ist der Harn. Es wird empfohlen, so viel zu trinken, dass der Urin eine klare, blassgelbe Farbe aufweist. Generell gelten 1,5 bis 2 Liter pro Tag als Richtwert. Die besten Durstlöscher sind Wasser, ungezuckerter Tee oder verdünnte zuckerfreie Fruchtsäfte.
Auf den Punkt gebracht
- Eine 41-jährige Mutter, Nina Munro, kämpfte auf der Intensivstation um ihr Leben, nachdem sie aufgrund übermäßigen Wassertrinkens und der Einnahme von Erkältungs- und Grippemedikamenten einen gefährlich niedrigen Natriumspiegel im Blut hatte
- Nach einer intensiven Behandlung erholte sie sich vollständig, wobei die Ärzte betonten, dass übermäßiges Wassertrinken in Kombination mit bestimmten Medikamenten lebensbedrohliche Hyponatriämie verursachen kann