Sie hat keinen Fernseher
Frau lebt von 520 Euro im Monat, soll ORF-Gebühr zahlen
Mit 520€ lässt es sich nur schwer leben. Jede Rechnung, die im Briefkasten landet, wird zur Herausforderung. Da kommt die ORF-Abgabe ungelegen.
Nur wenige haben wirklich genug Geld am Konto, um unbeschwert durch das Leben zu gehen. Eine Wienerin erzählt uns, dass ihr jede zusätzliche Anschaffung Kopfschmerzen bereitet und sie Rechnungen, die immer wieder anfallen, oft gar nicht bezahlen kann. Auch die ORF-Haushaltsabgabe, die seit Jänner 2024 die alte GIS-Gebühr ablöst, gehört dazu.
ORF fordert 250 Euro
Da Petra (64) nur rund 500 Euro pro Monat zur Verfügung hat, kann sie die monatlichen Raten für den ORF-Beitrag nicht bezahlen, da das Geld nur knapp für ihre Mitkosten, Strom und Essen reicht. Der Beitrag (15,30€ monatlich) wird seit Jahresbeginn von jedem, der einen Hauptwohnsitz in Österreich hat, gefordert. Im letzten Brief, den sie vom öffentlichen Rundfunksender bekommen hat, wird sie aufgefordert, 250 Euro zu bezahlen.
„Ich habe keinen Fernseher aber es kommen immer Briefe mit Forderungen. Mit 520 Euro pro Monat ist es schwierig, das zu bezahlen. Jetzt muss ich 250 Euro an den ORF bezahlen.“
Bei einem geringen Einkommen kann man sich zwar von der ORF-Abgabe befreien lassen, das ist aber auch mit einem Aufwand verbunden, den nicht jeder nachvollziehen kann, der keinen Fernseher hat und den Rundfunksender gar nicht konsumiert.
Streamen statt Fernsehen
Ob man einen Fernseher hat oder nicht, ändert nichts daran, dass man die ORF-Gebühr zahlen muss. Auch die alte "GIS-Gebühr" war grundsätzlich von jedem zu entrichten, der ein empfangsfähiges Endgerät besitzt. Dazu gehören neben dem Fernseher auch Laptops, Tablets, Smartphones und Radios. Viele junge Menschen, die das "traditionelle Fernsehen" nicht mehr nutzen, sondern nur noch Streaming-Dienste wie Netflix, Prime oder Youtube verwenden, finden die Zwangsabgabe für den ORF "unfair":
„Ich finde es unfair, weil ich schaue kein Fernsehen. Ich nutze nur Netflix und streame. Vor allem so ein hoher Beitrag, das kostet mehr, als mein Netflix Abo.“
Laut Finanzministerium gibt es übrigens rund vier Millionen zahlungspflichtige Haushalte in Österreich. Die Einnahmen für den ORF betragen also jährlich rund 700 Millionen Euro.
Auf den Punkt gebracht
- ORF fordert 250 Euro Haushaltsabgabe von einer Wienerin, die monatlich von 520€ lebt
- Viele junge Menschen, die den ORF nicht konsumieren, sondern nur noch Streaming-Dienste wie Netflix, Prime oder Youtube nutzen, finden die ORF-Abgabe unfair
- Die Einnahmen durch die ORF-Abgabe betragen jährlich rund 700 Millionen Euro