Oberösterreich
"Baue Gemüse an, um mit Teuerung fertig zu werden"
Margit baut seit fünf Jahren ihr eigenes Gemüse an. Nun macht sich das bezahlt. "Der Garten hilft mir, mit der Teuerung fertig zu werden."
Salat, Gurken, Tomaten, Paprika – alles, was das Herz begehrt. Die Pensionistin wohnt in einer Wohnung in Schwertberg (Bezirk Perg). Zu ihrem Zuhause gehört aber auch ein großer Garten. "Ich baue seit fünf Jahren Gemüse an. Gerade in Zeiten der Teuerung bin ich sehr froh über den eigenen Garten, weil ich alles, was ich selbst anbauen kann, nicht kaufen muss. Das hilft mir, mit der Teuerung fertig zu werden", erzählt sie in der aktuellen Ausgabe der "Kupfermuckn" und gegenüber "Heute".
„"Gerade in Zeiten der Teuerung bin ich sehr froh über den eigenen Garten, weil ich alles, was ich selbst anbauen kann, nicht kaufen muss." Margit aus Schwertberg“
Teilweise ist die Ernte so gut, dass sie einiges an Gemüse auch an die Nachbarn und Freunde verschenken kann. "Da meistens alles gleichzeitig reif wird und man sich nicht wochenlang von denselben Lebensmitteln ernähren kann, schenke ich es den Nachbarn", erzählt die 64-Jährige.
„"Da meistens alles gleichzeitig reif wird und man sich nicht wochenlang von denselben Lebensmitteln ernähren kann, schenke ich es den Nachbarn", erzählt die 64-Jährige.“
Diese würden sich mit netten Aufmerksamkeiten wie Lebkuchen, Keksen oder Katzenfutter revanchieren.
Motiviert wird die Frau auch vom Gedanken an den Umweltschutz. Aber auch sie muss Lebensmittel einkaufen. Das tut sie auf einem nahegelegenen Bauernmarkt. "Ich kann meine eigenen Behältnisse mitnehmen und produziere somit kaum Abfall in Form von Verpackungsmaterial", ist Margit froh.
300.000 Beschäftigte trotz Arbeit armutsgefährdet
Die Zahlen sind alarmierend: Wie die Arbeiterkammer erhoben hat, sind 300.000 Beschäftigte in Österreich trotz Arbeit armutsgefährdet. "Die Teuerung heizt dieses Problem weiter an", erklärt der oberösterreichische AK-Präsident Andreas Stangl.
Er pocht auf treffsichere, nachhaltige und strukturell wirksame Instrumente und auf "einen fairen Beitrag von Superreichen". Die Inflation fresse sich "immer mehr in die Mitte der Gesellschaft durch", sagt Stangl.