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Frau in Lebensgefahr – Klima-Kleber blockieren Rettung
Eine Frau wurde am Montag in Berlin lebensgefährlich verletzt. Weil sich Personen auf der Straße festgeklebt hatten, verzögerte sich die Rettung.
Am Montag war es wieder soweit: Selbsternannte Klimaaktivsten versammelten sich auf den Straßen Wiens, klebten sich fest und sorgten am Karlsplatz für Staus. Bis auf Ärger bei Autofahrern verlief die Aktion aber friedlich und konnte nach einer Zeit von der Polizei aufgelöst werden. Anders sah die Lage in Berlin aus – dort sorgte eine Straßenblockade für eine potenziell lebensgefährliche Verzögerung bei einem Rettungseinsatz.
Frau in Lebensgefahr – Rettung verzögert sich
Zuvor war eine Radfahrerin von einem Betonmischer erfasst und dabei lebensgefährlich verletzt worden. Wie ein Polizeisprecher gegenüber der "Bild" sagt, sollte die Rettung der Radfahrerin durch den Einsatz von Spezialtechnik erleichtert werden – diese stand aber im Stau.
Laut dem Sprecher Rolf Erbe sei der sogenannte Rüstwagen, mit dem beispielsweise schwere Lasten angehoben werden können, eine "recht relevante" Zeit im Stau gestanden, wodurch sich die Rettung zeitlich verzögert habe. Schlussendlich hätten die Retter an der Unfallstelle improvisieren müssen. Die Velofahrerin wurde anschließend mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht. Ebenso der Lenker des Betonmischers: Er erlitt leichte Verletzungen, als er nach dem Unfall ausgestiegen war, um nach der Frau zu schauen, und dabei von einer unbekannten Person angegriffen wurde.
Klima-Kleber blockieren Berufsverkehr
Für die lebensgefährliche Verzögerung verantwortlich waren selbsterklärte Klimaaktivisten, die sich am Montagmorgen zum wiederholten Mal auf mehreren stark befahrenen Straßen festgeklebt und so den Berufsverkehr blockiert hatten. So gab es auf der A100 etwa 35 Minuten Stau, weiter sei beim Abzweiger Tempelhofer Damm ebenfalls ein "Versuch des Festklebens" festgestellt worden.
Polizeigewerkschaft schäumt: "Fahrlässig"
Ein Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft sagt zum Vorfall: "Spätestens jetzt sollte man sich vom Märchen des harmlosen Protests verabschieden. Wer Verkehrswege blockiert, riskiert die innere Sicherheit und nimmt bewusst in Kauf, dass Menschen in Not länger auf Hilfe warten müssen. Bei diesen Guerilla-Aktionen im Zeichen des Klimas werden die aktuellen Folgen nicht mitgedacht und es wird fahrlässig mit der Gesundheit der Bevölkerung gespielt." Nebst der Gefahr für Leib und Leben stellen die Blockaden für große Teile der Bevölkerung ein Ärgernis dar – laut Rechtsexperten haben Betroffene mit Schadensersatzforderungen aber gute Chancen.