Österreich
Frau (27) klagt über dicken Fuß, nun fehlt ihr ein Bein
Katja P. musste wegen eines bösartigen Tumors das Bein abgenommen werden. Nun lebt die 27-Jährige mit Prothesen für jede Gelegenheit.
Auf einer Party wirft ein Mann einen Stehtisch um, der Katja P. auf den rechten Fuß fällt. Es tut tagelang weh, doch die junge Steirerin macht sich erst keine Sorgen. Die Schmerzen werden jedoch immer stärker, der Fuß schwillt an und es bilden sich Blutergüsse.
Die junge Frau muss zwei Monate auf einen MRT-Termin warten, doch die Diagnose erleichtert sie erst: ein Blutschwamm, also ein gutartiger Tumor, den man entfernen kann. Eine letzte Gewebeprobe vor der geplanten Operation verändert das Leben der 27-Jährigen dann aber für immer.
Amputation wegen Krebs
"Die Ärzte sagten mir plötzlich: Wir müssen ihnen den Fuß abnehmen. Ich wollte das nicht wahrhaben", erzählt sie im "Heute"-Gespräch tapfer. Sie hatte ein Synovialsarkom, eine seltene und besonders aggressive Art von Tumor. Der Krebs hatte bereits Katja P.s Bindegewebe angegriffen. Sie lehnte eine Amputation ab, genau wie eine Chemotherapie.
Stattdessen versuchte sie mit alternativmedizinischen Methoden, gesund zu werden. Im Spital ließ sie sich dennoch engmaschig kontrollieren. Als die Schmerzen nicht mehr auszuhalten sind, stimmt sie der Amputation zu. Am 7. Dezember 2020 wird ihr rechter Unterschenkel entfernt.
Prothesen für jede Gelegenheit
Heute hat die Steirerin gelernt, damit zu leben. Gerade hat sie wieder eine Reha hinter sich. "Meine Prothese war ein paar Millimeter zu kurz eingestellt, ich hatte große Schmerzen. Jetzt läuft es wieder", schaut sie optimistisch in die Zukunft. Die 27-Jährige, die früher in der Gastronomie gearbeitet hat, lässt sich nun zur Buchhalterin umschulen. Lange stehen ist nicht mehr angenehm für sie, dafür kann sie alles andere.
"Ich habe drei Prothesen: eine neue zum Laufen, eine zum Arbeiten und eine für den Alltag – mit der kann ich auch High Heels tragen", will Katja P. ein normales Leben führen. In Gralla (Stmk.), wo sie mit Kater Jack lebt, wird sie auf ihre Prothese immer wieder angesprochen, manchmal leider auch beschimpft. "Ich nehme das nicht ernst, ich konzentriere mich auf mich."