Nach "Wolfsgruß"-Eklat

Frau Demiral verteidigt Ehemann: "Er ist kein Rassist"

Seit seinem Doppelpack gegen das ÖFB-Team beherrscht der Türke Merih Demiral die Schlagzeilen. Allerdings nicht aus sportlichen Gründen.

Sport Heute
Frau Demiral verteidigt Ehemann: "Er ist kein Rassist"
Heidi Demiral verteidigt ihren Mann nach dem "Wolfsgruß"-Eklat.
Imago Images

Zwei Tore des Saudi-Legionärs trafen Österreich mitten ins Herz. Durch die 1:2-Niederlage schied Rot-Weiß-Rot im EM-Achtelfinale aus. Doppelpacker Demiral bejubelte seinen zweiten Treffer mit dem "Wolfsgruß", einem Erkennungszeichen der "Grauen Wölfe" – so nennen sich Anhänger der als rechtsextremistisch und ultranationalistisch eingestuften Ulkücü-Bewegung.

Die UEFA reagierte schnell, leitete ein Ermittlungsverfahren ein, denn auf dem Fußballplatz und auf den Rängen sind politische Zeichen jeglicher Art verboten. Am Freitagmittag sprach Europas Fußballverband deshalb eine Zwei-Spiele-Sperre gegen den 26-Jährigen aus. Demiral muss also im Viertelfinale gegen die Niederlande am Samstagabend zuschauen.

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    Die Türkei geht gegen Österreich mit 1:0 in Führung.
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    Reuters

    Frau Demiral verteidigt ihren Mann

    Nun meldete sich auch Demirals Frau zu Wort: die Schweiz-Kosovarin Heidi Demiral, die vor zehn Jahren an der Wahl zur "Miss Schweiz" teilgenommen hatte. Und die 34-Jährige verteidigt den Fußball-Star. "Mein Mann ist kein Rassist", stellte sie im "Blick" klar. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder, das Zweite kam erst vor zwei Wochen zur Welt. "Er ist liebenswürdig, offen und tolerant", betonte die 34-Jährige weiter.

    Schon zuvor schrieb sie bei Instagram: "Der Wolf ist das tierische Symbol der Türkei. Er hat nichts mit Rassismus oder Faschismus zu tun. Vielfalt ist die Schönheit unserer Familie und die Stärke unserer Geschichte. Toleranz, Freundlichkeit, Liebe und Großzügigkeit sind grundlegende Werte, die wir unseren Kindern beibringen."

    Der "Wolfsgruß"-Jubel wurde jedenfalls in den letzten Tagen bereits zum Politikum. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte kurzfristig an, für das Viertelfinale gegen "Oranje" nach Berlin reisen zu wollen, stärkt dem türkischen Team, und auch Demiral, so den Rücken. Türkische Ultras riefen bereits alle Fans, die Tickets haben, dazu auf, den "Wolfsgruß" während der Hymne ebenso zu zeigen.

    Der "Wolfsgruß" selbst ist in Österreich verboten, in Deutschland jedoch nicht. Die "Grauen Wölfe" werden aber vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet.

    Auf den Punkt gebracht

    • Der türkische Fußballspieler Merih Demiral sorgte mit dem "Wolfsgruß" für Aufsehen, was zu einer Untersuchung der UEFA führte
    • Seine Frau verteidigte ihn und betonte, dass er kein Rassist sei
    • Der Jubel wurde zum Politikum, als der türkische Präsident Erdogan dem Team den Rücken stärkte und die türkischen Ultras die Fans aufriefen, den "Wolfsgruß" zu zeigen
    red
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