Österreich

Frau brach wegen K.o.-Tropfen zusammen, Sohn fand sie

Nach einer Party wurden drei Frauen bewusstlos. Der Verdacht auf K.o.-Tropfen bestätigte sich angeblich nicht. Ein Opfer erzählt von der Nacht.  

Christine Ziechert
Frauenministerin warnt vor K.o. Tropfen - Gesundheit | heute.at
Frauenministerin warnt vor K.o. Tropfen - Gesundheit | heute.at
Bild: Fotolia

Wie "Heute" berichtete, feierten Mitte Dezember vergangenen Jahres rund 450 Besucher des "Winter Beats" in St. Leonhard im Pitztal (Tirol). Drei Frauen (16, 17 und 39 Jahre) verloren das Bewusstsein, mussten ins Spital eingeliefert werden. Auch zwei weiteren Betroffenen ging es schlecht, sie klagten über Schwindel und Kopfschmerzen, benötigten aber keine Behandlung. Die Polizei ging von insgesamt neun Opfern durch K.o.-Tropfen aus.

Blut und Urin der drei Frauen wurde in der Innsbrucker Gerichtsmedizin untersucht. Doch laut Walter Rabl vom Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck konnten weder "Liquid Ecstasy" noch sonstige Drogen oder toxische Substanzen nachgewiesen werden: "Wir haben nach Rückständen von allen möglichen Drogen gesucht, aber nichts gefunden", meinte er zur Tiroler Tageszeitung (TT).

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    Gerichtsmediziner vermutet Massenphänomen

    Stattdessen hatte der Mediziner eine andere Erklärung: Er vermutet ein "Massenphänomen – jemand kippt um, andere glauben, etwas Ungewöhnliches zu schmecken oder zu riechen, und kippen ebenfalls um. Das kommt gar nicht so selten vor", so Rabl zur "TT".

    Eine 39-Jährige aus dem Pitztal sieht dies anders: Sie ist eine der Frauen, die nach der Party bewusstlos wurden – zu Hause in der Küche. Ihr Sohn fand sie, ihr Mann verständigte die Rettung: "Ich bin mir sicher, dass Drogen oder irgendeine andere Substanz im Spiel waren. Der Alkohol war’s nicht, ich hatte nur 0,7 Promille", berichtet die dreifache Mutter der "TT". Auch die anderen Opfer hatten nicht außergewöhnlich viel Alkohol im Blut: "Drei Mädchen hatten zwischen 0,0 und 0,5 Promille, nur eine brachte es auf ein Promille." 

    "Mir war ständig schlecht, ich kam kaum aus dem Bett. Das kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein" - Opfer

    Was die Betroffenen noch gemeinsam haben: Es dauerte wochenlang, bis sie sich nach diesem Abend erholt hatten. Die 39-Jährige hing drei Wochen lang an einer Infusionsflasche: "Mir war ständig schlecht, ich kam kaum aus dem Bett. Das kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein", erinnert sie sich.

    Die Pitztalerin hatte Glück, in dieser Nacht überhaupt noch lebend in ihrem Haus anzukommen: Gegen zwei Uhr Früh war die 39-Jährige nach einer Rauchpause im Freien zur Party zurückkehrt: "Herrgott, hab ich einen Rausch", dachte sich die Frau. Trotzdem ging sie – bei minus 16 Grad – zu Fuß nach Hause. An den kurzen Fußmarsch kann sie sich laut "TT" kaum mehr erinnern: "Ich bin nur froh, dass ich es geschafft hab. Ich hätte auch erfrieren können."