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Frankreich stockt Militär für Anti-Terroreinsatz auf
Am Donnerstag kam es zu mehreren Messerattacken in Frankreich. Dabei soll es sich um "islamistische Angriffe" gehandelt haben.
Bei einer Messerattacke in Nizza am Donnerstag gab es drei Tote und mehrere Verletzte. Fast zeitgleich gab es auch im französischen Avignon einen ähnlichen Vorfall. Ein bewaffneter Mann soll versucht haben, Polizisten und Passanten auf der Straße anzugreifen. Laut dem Sender "Europe 1" rief der Täter "Allahu Akbar" und bedrohte die Beamten mit einem Messer. Diese eröffneten daraufhin das Feuer, der Verdächtige wurde angeschossen und erlag den Verletzungen. Zudem soll auch in Saudi-Arabien eine Messer-Attacke stattgefunden haben. Ein Mann in Jeddah wurde festgenommen, nachdem er einen Wächter im französischen Konsulat erstochen hatte. Der Täter sei um die 40 Jahre alt und habe den Wächter mit einem scharfen Werkzeug angegriffen, sagte Polizeisprecher Mohammed al-Ghamdi.
Nach der blutigen Messerattacke in Nizza gilt in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe. Es sei die Stufe "Urgence Attentat" des Anti-Terror-Alarmplans "Vigipirate" ausgerufen worden, sagte Premierminister Jean Castex am Donnerstag in der Nationalversammlung in Paris.
Nizza-Täter erst Anfang 20
Laut dem Sender BFMTV handelt es sich beim Täter von Nizza um einen 21 Jahre alten Mann. Er gab an, Brahim zu heißen. Derzeit wird seine Identität geklärt. Der Angreifer liegt laut Nice Matin im Spital auf der Intensivstation. Er sei durch den Schuss eines Polizisten schwer verletzt worden und befinde sich in Lebensgefahr.
Der Mann gab an, alleine gehandelt zu haben. Die Behörden überprüfen die Aufnahmen einer Überwachungskamera, auf denen ein zweiter Mann zu sehen ist, der sich auf der Flucht befindet. Für die Ermittler könnte es sich um einen Komplizen handeln.
Macron ist in Nizza
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war nach der tödlichen Messerattacke in der südfranzösischen Metropole Nizza.
Er werde unter anderem von Innenminister Gérald Darmanin, Justizminister Éric Dupond-Moretti und dem Anti-Terrorstaatsanwalt Jean-François Ricard begleitet, hieß es am Donnerstag. Macron sprach vor Ort etwa mit Sicherheitskräften und dem Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi.
Weitere Attacken in Yvelines und Lyon
Ein Mann afghanischer Nationalität, der mit einem 30 Zentimeter langen Messer auf der Straße Passanten bedrohte, wurde von der Polizei in der Stadt Lyon festgenommen. Laut "Le Parisien" befindet sich der 26-Jährige derzeit in Polizeigewahrsam.
Auch in der Ortschaft Yvelines wurde ein mit einem Messer bewaffneter Mann in Polizeigewahrsam genommen. Er gab an, eine Attacke "wie in Nizza" durchführen zu wollen. Der Mann wurde in der Nähe der Kirche Saint Martin von der Polizei gefasst. Sein Vater hatte die Behörden alarmiert.
"Islamistischer Terroranschlag"
Die Messerattacke in Nizza mit drei Toten war laut Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ein "islamistischer Terroranschlag". Frankreich sei angegriffen worden, sagte der 42-Jährige am Donnerstag in der südfranzösischen Küstenmetropole.
Er kündigte einen verstärkten Schutz von Kirchen und Schulen an. Der schon länger laufende inländische Anti-Terroreinsatz "Sentinelle" des Militärs solle von bisher 3000 auf nun 7000 Soldaten aufgestockt werden.