Leo Lugner im Interview

FPÖ-Kandidat stellt klar: "Sind nicht gegen Ausländer"

Der freiheitliche Politiker betont im "Heute"-Interview, dass seine Partei nicht gegen Ausländer ist. Kriminelle Asylwerber will er abschieben.

Aitor Lopez de Alda
FPÖ-Kandidat stellt klar: "Sind nicht gegen Ausländer"
Leo Lugner spricht im "Heute"-Studio Klartext.
Denise Auer

Der Wahlkampf ist in vollem Gange. Die Parteien ringen um das Vertrauen der Wähler. Am 29. September wird sich zeigen, wer die nächsten fünf Jahre in unserem Land den Ton angibt. Doch nicht nur die Parteien werben um Stimmen – in Österreich kann man auch direkt mitentscheiden, wer im Parlament seine Interessen vertritt.

Leo Lugner will in den Nationalrat

"Ich möchte eine rechte Stimme im Parlament sein, jemand, der Missstände aufzeigt und Probleme offen anspricht", sagt Leo Lugner im Interview mit "Heute". Der 37-jährige Korneuburger ist Pressesprecher der FPÖ Wien und war bis 2020 Abgeordneter im Wiener Landtag. Um in den Nationalrat einzuziehen, braucht Lugner allerdings 4.500 Vorzugsstimmen in seinem Wahlkreis – eine Herausforderung, wie er selbst zugibt.

Lugner setzt in seinem Wahlkampf stark auf Social Media. In einem TikTok-Video wettert der FPÖ-Politiker, dass es in Österreich zu viele "Talahons" gäbe – ein Begriff, der mittlerweile von einigen rechten Gruppen fremdenfeindlich belegt wurde. Der Clip ging innerhalb weniger Stunden viral und hat inzwischen fast eine Million Aufrufe.

Für sein Video musste Lugner auch einiges an Kritik einstecken. "Ich dachte, Talahons beschreibt nur einen Kleidungsstil und hat nichts mit Nationalität zu tun", schreibt etwa ein User unter das Video. Nun will er klarstellen, dass seine Partei nicht grundsätzlich ausländerfeindlich sei.

"Wir sind keine ausländerfeindliche Partei."

Damit 4.500 Wiener "Lugner" auf ihren Wahlzettel schreiben, muss der FPÖ-Kandidat in den vier Wiener Gemeindebezirken Hietzing, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus und Liesing kräftig Stimmen sammeln. Zu seinem Vorteil liegt die Lugner City in seinem Wahlkreis. "Mein Schwiegervater ist extrem beliebt, auch bei Migranten. Ich möchte diese Menschen darüber aufklären, dass die Freiheitliche Partei nicht ausländerfeindlich ist", erzählt er.

Kriminelle Ausländer abschieben

Trotzdem fordert Lugner eine umfassende Reform des Zuwanderungs- und Fremdenrechts. Seiner Meinung nach sollten kriminelle Migranten konsequent abgeschoben werden. "Ich höre das auch sehr oft von Leuten mit Migrationshintergrund, die hier hart arbeiten und Steuern zahlen. Sie empfinden es als extrem ungerecht, dass jetzt irgendwelche Syrer und Afghanen daherkommen, sich nicht integrieren, Sozialleistungen beziehen und am Ende des Tages vielleicht auch noch kriminell werden", sagt er.

Für Leo Lugner wird es in seinem Wahlkreis jedenfalls nicht einfach. Hietzing, Penzing und Liesing sind traditionell konservativ, die ÖVP in Sachen Asyl und Migration ähnlich positioniert wir die FPÖ. In Fünfhaus gilt es unterdessen zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund und SPÖ-Wähler zu überzeugen.

Auf den Punkt gebracht

  • Leo Lugner, FPÖ-Kandidat, betont im "Heute"-Interview, dass seine Partei nicht gegen Ausländer ist, jedoch kriminelle Asylwerber abschieben will
  • Er strebt eine rechte Stimme im Parlament an und benötigt 4500 Vorzugsstimmen in seinem Wahlkreis, um in den Nationalrat einzuziehen
alda
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