Wien
FPÖ hat keine Angst vor Strache bei Wien-Wahl
Mit "Verlässlichkeit, Beständigkeit und Erfahrung" will FPÖ-Chef Dominik Nepp bei der Wien-Wahl punkten. Am Mittwoch stellte er sein Team vor.
Heinz-Christian Strache, Johann Gudenus und Dominik Nepp – sicherte sich das Trio 2015 noch 30,79 Prozent bei der Gemeinderatswahl, träumt Nepp nach dem Ibiza-Video von 20 Prozent am 11. Oktober. Es ist die erste Kommunalwahl, die Nepp als Spitzenkandidat bestreiten wird.
Als letzte der im Gemeinderat vertretenen Parteien, präsentierte Nepp am Mittwoch die blauen Kandidaten. Sein Team sei geprägt von "Verlässlichkeit, Beständigkeit und Erfahrung", so Nepp, der die Liste anführt. Dahinter: Der nicht amtsführende Stadtrat Maximilian Kraus, Klubobmann Anton Mahdalik und die Zweite Landtagspräsidentin Veronika Matiasek. Die zweite Frau auf den ersten 15 Plätzen ist Ulrike Nittmann. Die nicht amtsführende Stadträtin kandidiert auf Platz sieben. Die Liste sei am Montag einstimmig im Vorstand beschlossen worden, so Nepp.
"Einziges Gegengewicht gegen Rot, Schwarz, Grün"
"Wir sind das einzige rot-weiß-rote patriotisches Schutzschild gegen all die Irrsinnigkeiten – sei es aus Brüssel, von der schwarz-grünen Bundesregierung oder der rot-grünen Stadtregierung", rührte der blaue Chef bei der Präsentation die Werbetrommel. Die FPÖ sei außerdem "das einzige Gegengewicht gegen Rot, Schwarz und Grün".
Kritik an Ludwig, Hebein und Blümel
Die Pressekonferenz nahm Nepp auch gleich zum Anlass, gegen die politische Konkurrenz auszuteilen: Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sei alles andere als neu in der Politik und habe somit viele Missstände in der Integration oder im Wohnbau zu verantworten. Außerdem hätte es Ludwig verabsäumt, wegen den "vielen Schnapsideen" von Grünen-Chefin Birgit Hebein "auf den Putz zu hauen".
ÖVP-Spitzenkandidat und Finanzminister Gernot Blümel habe sich wiederum durch Vergesslichkeit ausgezeichnet. "Er wird auch vergessen, dass er Spitzenkandidat ist", glaubt Nepp. Er ist überzeugt, dass der "Teilzeit-Kandidat" Blümel kein Amt in Wien annehmen wird.
Keine Angst vor Heinz-Christian Strache
Obwohl Umfragen den Blauen deutliche Verluste voraussagen, fürchtet sich Nepp vor seinem alten Chef und Wegbegleiter Heinz-Christian Strache nicht. "Der grundelt bei zwei bis drei Prozent herum und kommt sicher nicht rein", zeigt sich Nepp gegenüber der APA kämpferisch.