Nach Kickl-Sommergespräch

FPÖ-Attacke auf ORF: "Wichtige Themen fehlten"

Am Montag fand das dritte ORF-Sommergespräch mit FPÖ-Chef Kickl statt. Nun tobt FPÖ-Generalsekretär Hafenecker über die Themenauswahl.

Lukas Leitner
FPÖ-Attacke auf ORF: "Wichtige Themen fehlten"
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker kritisierte die journalistische Arbeit des ORF beim Sommergespräch mit FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Sabine Hertel; Picturedesk; "Heute"-Collage

Bis zur Nationalratswahl sind es nur noch sechs Wochen – die Zeit tickt, die Parteien sind im Wahlkampfmodus. Die Sommergespräche des ORF, in der der Sender die Spitzenkandidaten der Parlamentsparteien wöchentlich zum Interview lädt, sind zur Hälfte vorbei, dann geht es mit den TV-Duellen los.

Am Montag war deshalb FPÖ-Chef Herbert Kickl bei ZiB-2-Anchor Martin Thür zum Sommertalk zu Gast und fuhr dabei eine absolute Spitzenquote von 869.000 Zuschauer ein, was sogar die beliebte Kuppelshow "Liebesg'schichten und Heiratssachen", die noch zuvor in der Prime-Time lief, übertrumpfte.

Scharfe Kritik von Hafenecker

Das Gespräch der beiden war brisant, die Stimmung angeheizt. Kickl drohte Thür im Interview mit einem "juristischen Problem" – "Heute" berichtete – und übernahm zeitweise sogar das Ruder, wurde selbst zum Moderator und stellte Thür Fragen über die Vorgehensweise des ORF bei der Informationsbeschaffung.

Bildstrecke: Sommergespräch mit FPÖ-Chef Herbert Kickl

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    FPÖ-Chef Herbert Kickl zu Gast im ORF-Sommergespräch 2024 bei Martin Thür am Traunsee (OÖ)
    FPÖ-Chef Herbert Kickl zu Gast im ORF-Sommergespräch 2024 bei Martin Thür am Traunsee (OÖ)
    ORF/Zach-Kiesling

    Scharfe Kritik an dem Gespräch, vor allem an der Themenauswahl, folgte am Dienstag in einem YouTube-Video von FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker. Die "alten Vorwürfe" die Thür im Interview angesprochen hatte, seien alle widerlegt worden – Stichwort: Ideenschmiede – erklärte der General.

    Wichtige Fragen ausgelassen

    Zudem vermisste Hafenecker jene Themen, für die sich auch die Bürger im Land interessieren würden. "Da ist ganz offensichtlich in eine falsche Richtung recherchiert worden. Warum? Weil man überhaupt nicht auf Themen eingegangen ist, die die Menschen in diesem Land ganz massiv beschäftigen. Mir haben zum Beispiel konkrete Fragen zur Masseneinwanderung in Österreich gefehlt und den damit verbundenen Problemen – zum einen Gewaltexzesse unter rivalisierenden Einwandern auf der einen Seite und gewaltsame Übergriffe auf Österreicher und vor allem Frauen auf der anderen", polterte Hafenecker gegen den ORF.

    Das sei total ausgeblendet worden, obwohl "Kickl genau hier die richtigen Antworten gehabt hätte". "Das hatte Thür aber nicht interessiert", donnerte der freiheitliche General.

    Alte Wahlgeschenke statt Inflation besprochen

    Ebenso die Inflation, Teuerung und Wohlstandsvernichtung seien Themen, die viele Österreicher nicht nur interessieren, sondern auch am eigenen Leib betreffen würden. "All das war bei Thür kein Thema. Man ist da auf alten Geschichten herumgehüpft und hat lieber alte Wahlgeschenke der FPÖ gezeigt", betonte Hafenecker.

    "Fairness walten lassen"

    "Diese schlechte Qualität des Journalismus, wie sie Herr Thür hier an den Tag legte, war eindeutig zu erkennen", merkte er an. Immerhin sei es unvorstellbar, dass der ORF, der sich wochenlang auf die Interviews vorbereitet, solche Fehler passieren.

    Zudem forderte er von Thür und dem gesamten Sender ein, "Fairness walten lassen, gerade bei politischen Gesprächen". "Denn wenn man von einem Interviewpartner wie Herbert Kickl erwartet, dass er die Republik in einer Stunde erklären kann, dann erwarte ich mir das auch von einem ORF-Redakteur", forderte Hafenecker.

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      ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

      Auf den Punkt gebracht

      • FPÖ-Generalsekretär Hafenecker kritisiert die Themenauswahl des ORF-Sommergesprächs mit FPÖ-Chef Kickl und bemängelt, dass wichtige Themen wie Masseneinwanderung und Inflation nicht angesprochen wurden
      • Er wirft dem ORF schlechte Qualität des Journalismus vor und fordert Fairness bei politischen Gesprächen
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