Welt

Foto zeigt, wieso Russen kein Gas mehr schicken

Aus den Wartungsarbeiten wurde ein Total-Stopp: In naher Zukunft wird kein russisches Gas mehr durch die Nord Stream Pipeline fließen.

Leo Stempfl
Hierbei soll es sich um eines der identifizierten Lecks bei der GCU Nr. 24 der "Portowaja" CS handeln.
Hierbei soll es sich um eines der identifizierten Lecks bei der GCU Nr. 24 der "Portowaja" CS handeln.
Gazprom

Viele hatten es bereits befürchtet. Schon vor längerer Zeit wurden die routinemäßigen Wartungsarbeiten an der Gas-Pipeline Nord Stream 1 angekündigt, die jedes Jahr stattfinden. Nachdem Russland aber bereits mehrere Male unter fadenscheinigen Gründen den Hahn zudrehte, war es nur eine Frage der Zeit, bis es wieder passiert. Und siehe da: Angeblich hat man diesmal wieder ein Leck gefunden.

Anstatt nach drei Tagen wieder zumindest jene 20 Prozent durch die Ostsee zu schicken, mit denen Europa seit den Sanktionen das Auskommen finden muss, kommt auf unbestimmte Zeit gar kein Gas mehr. Als Grund für den weiteren Stopp nannte das Kreml-gesteuerte Energieunternehmen Gazprom einen Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja – also genau dort, wo seit Monaten riesige Mengen an Erdgas einfach abgefackelt werden.

1/4
Gehe zur Galerie
    An der Grenze zu Finnland verbrennt Russland in einer riesigen Flamme Gas, das eigentlich nach Deutschland exportiert werden würde.
    An der Grenze zu Finnland verbrennt Russland in einer riesigen Flamme Gas, das eigentlich nach Deutschland exportiert werden würde.
    REUTERS (Archivbild)

    "Sicherer Betrieb unmöglich"

    Die Bekanntgabe löste am späten Freitagnachmittag einen Schock in Europa aus. Am Abend lieferte Gazprom auf seinem Telegram-Kanal dann weitere Details. Darin geht man einleitend darauf ein, dass bei den geplanten Wartungsarbeiten in Kooperation mit Siemens ein Öl-Leck an Verbindungsstellen entdeckt wurde – sowie in der Turbine selbst und im Kontrollsystem.

    "Rostekhnadzor (Agentur für technische Überwachung, Anm.) und Russland haben eine Warnung ausgegeben, dass die entdeckten Schäden den sicheren und reibungslosen Betrieb der Turbine unmöglich machen", heißt es weiter. Der Gas-Transport über Nord Stream 1 hätte deswegen vollständig eingestellt werden müssen.

    Weiter heißt es darin, dass es ähnliche Schäden bereits bei anderen Turbinen gab, die ebenfalls enormen Wartungsarbeiten unterzogen werden müssen und deswegen nicht funktionieren.

    Foto soll Defekt zeigen

    Experten gehen deswegen davon aus, dass Gazprom auch dieses Mal die Turbine in die Siemens-Spezialwerkstatt nach Kanada transportieren wollen wird, um diese dort zu reparieren. Wegen der Sanktionen ist das theoretisch aber nicht möglich. Der Betrieb wird also wohl, "mit anderen Worten: für immer" eingestellt, schreibt etwa "Bloomberg"-Experte Javier Blas.

    Eine Foto, das Gazprom in weiterer Folge auf Telegram postet, sollte schließlich auch den letzten Kritiker zum Verstummen bringen (siehe oben). Dadurch wurde allerdings wohl das Gegenteil bezweckt. Hierbei soll es sich um eines der identifizierten Lecks bei der GCU Nr. 24 der "Portowaja" CS handeln. Zu sehen sind jedoch nur einige Tropfen brauner Flüssigkeit. Ob wirklich das der Grund für das Stilllegen der kompletten Pipeline ist, bleibt wohl weiter im Verborgenen.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock