Nach 50 Jahren

Forscher warnen: Malaria-Mücke in Italien aufgetaucht!

Eine Stechmücke, die Malaria übertragen kann, wurde nach Jahrzehnten wieder in Italien gefunden. Ihre Verbreitung muss überwacht werden.

Newsdesk Heute
Forscher warnen: Malaria-Mücke in Italien aufgetaucht!
Diese Mückenart gilt als ein historischer Malariaüberträger in Italien und wurde seit dem letzten Bericht Ende der 1960er Jahre nicht mehr gefunden.
Mary Evans / picturedesk.com

In der süditalienischen Provinz Lecce ist eine Stechmücke (Anopheles sacharovi) aufgetaucht, welche die tropentypische Krankheit Malaria übertragen kann. Ganze fünf Jahrzehnte ist es her, dass man ein Exemplar des Insekts in Italien gesichtet hat.

Laut Expertinnen und Experten sollte man die Verbreitung beobachten. Wie aus einer Studie von Italiens oberstem Gesundheitsinstitut ISS hervorgeht, müsse man die Überwachung in Süditalien verstärken, um das Risiko einer Wiedereinschleppung der Krankheit zu verhindern.

"Warnung"

"Das Vorhandensein der malariaübertragenden Stechmücke ist eine Information, die gebührend berücksichtigt werden muss", so Pier Luigi Lopalco, Professor für Hygiene an der Universität von Salento.  Wie die Stechmücke ihren Weg nach Italien gefunden hat, ist bisher unklar. Es könnte eine Folge des Klimawandels sein.

Wie zeigt sich die Krankheit Malaria?
Malaria-Erreger sind einzellige Parasiten, die durch den Mückenstich in die Blutbahn und daraufhin in die Leberzellen geraten. Nach weitläufiger Vermehrung bricht die Krankheit aus. Die Symptome zeigen sich erst ab 7 Tagen nach dem Stich. In der Regel haben Betroffene sehr hohes Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche und Schüttelfrost. Die schwerste Form (Malaria tropica) kann unbehandelt tödlich enden.

"Wir sprechen sicherlich nicht von einer unmittelbaren Gefahr, dass die Malaria nach Italien zurückkommt. Aber es ist eine Warnung, die ernsthafte Schritte erfordert, um die Mückenüberwachung weiter zu verbessern und die Verbreitung von Malaria einzudämmen", so der Experte.

Malaria-Plage in Italien

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Malaria in Italien vor allem entlang der Küstenregionen ein großes Thema. Jährlich waren Hunderte von der Krankheit betroffen. Einige sumpfartige Gebiete wurden trockengelegt, um die Ausbreitung zu bekämpfen.

Heutzutage wird Malaria hauptsächlich in den Tropen und Subtropen durch den Stich einer weiblichen Stechmücke übertragen. Hierzulande, so wie auch in der Schweiz oder Deutschland, ist Malaria meldepflichtig. Krankheitsfälle kommen immer wieder bei Reiserückkehrern vor.

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