Schweiz

Forscher gewinnen Gold aus Elektroschrott

Mit einem Abfallprodukt aus der Käseproduktion schafft es ein Schweizer Forschungsteam, aus Elektroschrott Goldnuggets zu machen.

Newsdesk Heute
Forscher gewinnen Gold aus Elektroschrott
Zu sehen sind die gewonnenen Goldstücke und daneben die Molke-Schwämme.
ETH Zürich Alan Kovacevic

Seitdem Menschen Gold entdeckt haben, wollen sie mehr davon. Sowohl der Wert als auch die optische Erscheinung haben seit jeher eine große Anziehung auf uns. Bereits im Mittelalter versuchten sogenannte Alchemisten Metalle in das Edelmetall umzuwandeln, allerdings ohne Erfolg.

Forscherinnen und Forscher der ETH Zürich haben nun ein Verfahren entwickelt, dass nicht nur Gold gewinnen kann, sondern auch besonders nachhaltig ist. Durch ein hochkomplexes Verfahren haben die Wissenschaftler einen Weg gefunden, Elektroschrott zu verwerten.

Mit Molke und Schrott zu Gold

In alten Mobiltelefonen, Computern, aber auch herkömmlichen Haushaltsgeräte finden sich Kupfer, Kobalt und sogar Gold. Das Schweizer Forschungsteam nahm für ihre Arbeit Leiterplatten aus 20 Computern, die schlussendlich zu einem rund 450 Milligramm schweren Nugget umgewandelt wurden.

Dabei setzten sie einen Schwamm aus Molke ein - ein Abfallprodukt der Käseherstellung. Dafür wurden Molkenproteine enormer Hitze und Säure ausgesetzt. In einem speziellen Gel wurde daraus dann Protein-Nanofasern. Diese wurden weiters getrocknet und so zu einem Schwamm.

Nachhaltig und effizient

Die Platten wurden in einem Säurebad aufgelöst. In die daraus entstandene Lösung setzte man den Schwamm, woran sich Gold-Ionen lagerten. Nach Erhitzung des Schwammes hat man Goldflocken, die zusammengeschmolzen werden.

Der Prozess nutzt nicht nur Elektro- und Käseabfall, sondern ist das bisher billigste und umweltschonendste Verfahren. Bisherige Versuche aus Schrott Gold zu gewinnen waren äußerst energieintensiv und nur mit hochgiftigen Chemikalien umsetzbar.

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