Untersuchung in Linz

"Forscher fürchten sich" – neue Sorge wegen Klimawandel

Immer öfter herrschen im Februar Temperaturen bis zu 15 Grad. Ein Forscherteam warnt jetzt: Für einige Arten sind die Auswirkungen dramatisch.

Oberösterreich Heute
"Forscher fürchten sich" – neue Sorge wegen Klimawandel
In den Bergen liegt in tieferen Lagen nur Kunstschnee, Temperaturen jenseits der 10 Grad sorgen für Frühlingsgefühle. Für Bienen ist das warme Wetter der vergangenen Jahre sehr problematisch, so Forscher.
"Heute"

Seit drei Jahren forscht Esther Ockermüller über den Bestand an Wildbienen in Linz und Umgebung. Jetzt sind die ersten Zwischenergebnisse des Projekts da und sie sind erschreckend.

Klimawandel bedroht Arten

"Einzelne Arten kommen mit den höheren Temperaturen nicht zurecht und die sind abgewandert oder ausgestorben – so genau wissen wir das gar nicht", erklärt Ockermüller gegenüber dem ORF. 

Insgesamt 700 Arten von Wildbienen gibt es in Österreich. Aktuell wird erforscht, wie viele davon vom Aussterben bedroht sind. Noch ist nicht absehbar, mit welchen Folgen hier zu rechnen ist.

Laut Ockermüller sind auch Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel, Fledermäuse oder Frösche. Diese Tiere würden künftig stark unter den Auswirkungen leiden. 

Jahr für Jahr weniger Insekten

Derzeit sind europäische Forscher zu Gast im Biologiezentrum Linz, das die wichtigste Sammlung von Wildbienen des Kontinents beherbergt. Der französische Insektenforscher Roman Le Divelec etwa zeigt sich besorgt: "Die meisten Forscher fürchten sich. Wir sehen, dass die Insekten Jahr für Jahr weniger werden – nicht nur Bienen", wird er vom ORF zitiert.

Die meisten Forscher fürchten sich. Wir sehen, dass die Insekten Jahr für Jahr weniger werden – nicht nur Bienen.
Roman Le Divelec
Insektenforscher aus Frankreich

Auch sein Kollege, der italienische Wissenschafter Paolo Rosa, erklärt, dass viele Arten verschwinden und andere immer seltener gesehen werden. Nach Angaben der Forscherin Simone Flaminio kämpfen alle Gattungen – darunter Hummeln – derzeit, die ein kälteres Klima benötigen.

Folgen für die Landwirtschaft

Zusätzlich schlimm: Für die Landwirtschaft könnten die Folgen schlimm sein, da Pflanzen für die Bestäubung Insekten brauchen. Laut Experten fangen wichtige Nahrungsquellen für Bienen, wie zum Beispiel die Weide, immer früher zu blühen an. Die Blüte beginnt jetzt sogar schon zwei Wochen früher. 

Laut Ockermüller sind viele Wildbienen auf Weiden spezialisiert und fliegen erst dann, wenn diese blühen. Mittlerweile kommt es aber vor, dass die Tiere zur Blütezeit noch gar nicht geschlüpft sind. Und wenn sie dann fliegen, seien die Wiesen schon verblüht und die Bienen würden keinen Nahrung mehr finden, sagt Ockermüller.

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