Klimaschutz

Forscher entdecken riesiges Ozonloch über Nordpol

Wie dramatisch der Ozonverlust bereits fortgeschritten ist, zeigt sich an der erstmaligen Beobachtung eines riesigen Ozonlochs über dem Nordpol.

Heute Redaktion
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Neben der Corona-Krise haben Forscher auf der ganzen Welt eine weitere Sorge. Zum ersten Mal wurde über der Arktis ein riesiges Ozonloch nachgewiesen. Es misst über die fünffache Fläche von Deutschland.

Ein Phänomen, das bisher nur die Antarktis betroffen hat, wird nun auch im Norden der Halbkugel entdeckt. Im Frühjahr 2011 gab es erstmals ein Ozonloch über der Region des Nordpols. Wie "Nature" berichtet, hat die Ozonschicht über der Arktis nun 80 Prozent ihrer Dichte verloren. Es ist somit der erste dokumentierte Ozonverlust dieser Größenordnung über der Nordhalbkugel.

Der Ozonabbau in der Arktis erreicht erstmals Antarktis-Niveau

Die Schutzfunktion der Ozonschicht für die Erde, die UV-Strahlung abfängt, wird geringer. Sinkt ihre Dichte, steigt das Risiko für Hautschäden und Hautkrebs. Das bedeutet eine Gefahr für Pflanzen, Tiere und Menschen und der permanente Zustand einer höheren Strahlung ausgesetzt zu sein.

Grund für die Verringerung der Dichte scheint eine ungewöhnlich lange Kälteperiode gewesen zu sein. Klimaforscher sehen einen Trend zur arktischen Abkühlung. Es müsse aber noch genauer erforscht werden, ob und wie sich dies auf den zukünftigen arktischen Ozonabbau auswirke.

Noch ist nicht absehbar, ob es in Zukunft häufiger zum Auftreten von Ozonlöchern kommen wird. Die Entwicklung eines arktischen Ozonlochs unter nur wenig extremeren Bedingungen als in vorhergehenden Wintern deute allerdings darauf hin, dass ein noch stärkerer Ozonverlust möglich wird. Das konstatieren Manney und ihre Kollegen in dem Bericht über den Ozonabbau.

„Über der Antarktis ist die ozonabbauende Chlorverbindung normalerweise über vier bis fünf Monate präsent und führt zu einer Zerstörung fast des gesamten Ozons in Höhen zwischen 14 und 20 Kilometern." In der Arktis sei dies bisher selbst in den kältesten Jahren nicht passiert. 2011 jedoch habe man erstmals einen vergleichbaren chemischen Ozonabbau auch über der Nordhalbkugel beobachtet.

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