Formel 1
Formel 1-Insider packt aus: So tickte Didi Mateschitz
Harry Miltner lernte den Formel-1-Milliardär ganz zu Beginn der Red Bull-Teamgeschichte kennen. In "Heute" erklärt er, wie Didi Mateschitz tickte.
Mit der Gründung von Red Bull Racing und Alpha Tauri, früher Toro Rosso, hat Didi Mateschitz die Formel 1 nachhaltig geprägt. "Ich lernte ihn im Rahmen meiner Formel-1-Arbeit durch Gerhard Berger ganz zu Beginn der Red-Bull-Teamgeschichte kennen", erzählt Harry Miltner im "Heute"-Gespräch. Der Austro-Schotte ist seit Jahrzehnten mit seiner Firma HM Sports im Spitzensport tätig, gründete Österreichs Top Motorsport Hub "Formelaustria.at".
"Ich denke, er hat sich junge Menschen angesehen und dabei ihr Potenzial analysiert. So wie zum Beispiel Christian Horner – er war ein guter, junger F3000-Teamchef und gewann 2004 mit Helmut Markos Pilot Tonio Liuzzi souverän die Meisterschaft. Als Red Bull dann im Jahr darauf in die Formel 1 voll einstieg, schlug Marko Mateschitz Horner vor. Der traf ihn, sah ihn sich an, und gab ihm den Job. Der Rest ist Geschichte", so der Wahl-Wiener.
Nach vier Titel von Sebastian Vettel (2010 bis 2013) eroberte am vergangenen Wochenende Max Verstappen zum zweiten Mal in Folge die Weltmeisterschaft – die sechste für die "Bullen". Bewegend: Unmittelbar vor seinem Tod kam es noch zu einem Treffen zwischen Mateschitz und dem Formel-1-Piloten.
Als es bei Red Bull Racing nach der Einführung der Hybridmotoren nicht mehr so lief, ärgerte Mateschitz sich mächtig und drohte seine Teams aus der Formel 1 zurückzuziehen. Miltner erinnert sich: "Einer meiner Mentoren, Niki Lauda, damals Mercedes-Boss, sagte mir damals: 'Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Der Didi weiß schon, was er tut. Der ist keiner, der aufgibt, sondern die kommen stärker zurück. Der klopft nur auf den Tisch." Lauda sollte recht behalten.
"Mateschitz war trotz seines Einflusses ein sehr privater Mensch", erzählt der Austro-Schotte. "Wenn er einmal bei einem Grand Prix anwesend war, dann badete er absolut nicht im Scheinwerferlicht. Ganz im Gegenteil. Er traf die Leute meist im obersten Stock der Energy Station im Fahrerlager. Um dem ganzen Trubel von Paparazzi und Co. zu entgehen, hat er sich dann aus dem Nachlass von Malcolm Forbes seine eigene Insel in Fiji gekauft" – siehe Bildergalerie.
FOTOGALERIE: Luxusresort "COMO Laucala Island" von Dietrich Mateschitz:
Mateschitz' Credo sei stets gewesen, dass man seinen Beruf "gerne ausüben muss, um darin gut zu sein", erinnert sich Miltner an den Red-Bull-Erfinder und Multimillionär. "Daher hat er seinen Sohn Mark umfassend ausgebildet, ihm aber die Entscheidung überlassen, was er werden will."
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Medienberichten zufolge soll der 29-Jährige nach dem Tod des Vaters das 2009 gegründete Servus TV übernehmen. Mateschitz hat mehrere Privatstiftungen gegründet, in denen er seine Medien und seine Immobilien (30 Schlösser, Gasthäuser, Hotels, Flugzeuge etc.) geparkt hat. Bei Red Bull selbst entscheiden die thailändischen Mehrheitseigentümer, die Familie Yoovidhya, wer Mateschitz nachfolgen wird – dass es Sohn Mark ist, halten Insider für sehr unwahrscheinlich.
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