Schwache Saison

Formel-1-Hammer! Kult-Teamchef rausgeworfen

Ein Paukenschlag in der Formel 1. Günther Steiner, der Kult-Teamchef des Haas-Rennstalls, hat mit sofortiger Wirkung sein Amt zurückgelegt. 

Sport Heute
Formel-1-Hammer! Kult-Teamchef rausgeworfen
Kult-Teamchef Günther Steiner geht.
Imago Images

Steiner führte den Haas-Rennstall seit dessen Formel-1-Eintritt im Jahr 2016, das Team ist nach den Ideen des Südtirolers aufgebaut worden – finanziert durch den US-Milliardär Gene Haas. 

Am Mittwoch wurde der Teamchef, der durch seine kernigen Aussagen in der Formel-1-Dokuserie "Drive to Survive" Kult-Status erlangte, völlig überraschend vor die Türe gesetzt. Der Höhepunkt zuletzt vermehrt auftretender Differenzen über die Ausrichtung des Teams. 

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    Michael Schumacher herzt den kleinen Max Verstappen.
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    Screenshot Netflix

    Schwache Leistungen und Schumi-Kritik

    Unter Steiner wurde Haas in Jahr 2018 guter Fünfter in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Seither ging es mit dem US-Rennstall aber Jahr für Jahr deutlich zurück. In der abgelaufenen Saison holte Haas lediglich zwölf Pünktchen. Der Bolide war vor allem wegen des enormen Reifenverschleißes im Rennen nicht konkurrenzfähig. Gerade in Deutschland geriet Steiner auch wegen seines Umgangs mit Mick Schumacher in die Kritik. Nach zwei Saisonen verlor der Sohn von PS-Ikone Michael Schumacher seinen Platz an Nico Hülkenberg. Wegen kritischer Fragen boykottierte Steiner zuletzt den deutschen "Sky"-Ableger, gab keine Interviews mehr. 

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      Kelly Piquet: Diese Frau macht Verstappen so stark.
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      "Es war klar, dass wir unsere Leistung auf der Strecke verbessern müssen. Wir hatten bescheidenen Erfolg, aber wir müssen konsequent Ergebnisse liefern, um unsere Ziele zu erreichen. Wir müssen mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen effizient umgehen, aber die Verbesserung unserer Fähigkeiten ist der Schlüssel zum Erfolg", erklärte Teamchef Haas den Rauswurf des Südtirolers. Zuletzt gab es immer wieder Spannungen zwischen dem Teambesitzer und Steiner, es ging um die generelle Ausrichtung des Rennstalls. Diese Spannungen haben nun zum Aus des 58-Jährigen geführt. Bezeichnend: Steiner kam in der offiziellen Pressemitteilung des Rauswurfs selbst nicht zu Wort. Die Trennung erfolgte also alles andere als einvernehmlich. 

      Mit dem bisherigen Engineering-Direktor Ayao Komatsu steht der neue Haas-Teamchef bereits fest. Die Fahrer-Paarung für 2024 bleibt mit Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen ebenso unverändert. 

      Mit dem überraschenden Rauswurf verliert Haas, aber auch die Formel 1, ein echtes Zugpferd – gerade im boomenden US-Markt, wo Steiner aufgrund seiner TV-Auftritte Kult-Status genoss. Eine Stellungnahme des 58-Jährigen ist noch ausständig.

      red
      Akt.
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