"Heute" klärt auf

Flutopfer wütend: "Hilfe kommt gar nicht an!"

Einer Hochwasserbetroffenen wurde die Haushaltsversicherung vom Hilfsgeld aus dem Katastrophenfonds abgezogen. Ursache ist eine Gesetzesgrundlage.

Sarah Marie Piskur
Flutopfer wütend: "Hilfe kommt gar nicht an!"
Beim verheerenden Hochwasser wurden viele Orte überschwemmt. Betroffene haben Anspruch auf Hilfsgelder aus dem Katastrophenfonds. Hier im Bild: das Kamptal, Hadersdorf am Kamp
Starpix / picturedesk.com

Nach der Unwetterkatastrophe stehen viele in Niederösterreich vor den Trümmern ihrer Existenz. Hochwasser-Opfer haben deshalb Anspruch auf Hilfsleistungen aus dem Katastrophenfonds.

Eine Niederösterreicherin aus Judenau beantragte eben diese Hilfsleistung und bekam sie zugesprochen. Der Betrag, den sie erhält, sorgt bei ihr jedoch für Ärger: "Gestern habe ich erfahren, dass meine, von mir bezahlte, Haushaltsversicherung von der finanziellen Katastrophenhilfe abgezogen wird", so die Betroffene.

Für sie stelle sich die Frage, was die von ihr "Jahrzehnte lang eingezahlte Versicherung, mit dem Geld der Katastrophenhilfe, welches auch von mir, als Bürgerin (Steuern), eingezahlt wurde" zu tun hat. Sie meint, die Politiker "gaukeln der Bevölkerung Hilfe zu, welche gar nicht ankommt".

Versicherung wird mitberechnet

"Heute" fragte beim Katastrophenhilfsfonds nach, warum die privat bezahlte Haushaltsversicherung den Betrag der Hilfsleistung reduziert. Grund sei, dass die Versicherung und die dadurch ausbezahlten Versicherungsleistungen in die Berechnungsgrundlage einfließt.

"Personen, die zusätzlich versichert sind, bekommen unterm Strich natürlich mehr als jene, die nicht versichert sind. Allfällige Versicherungsleistungen fließen in die Berechnungsgrundlage für die ermittelte Schadenssumme ein, und werden nicht wie behauptet von der ausbezahlten finanziellen Katastrophenhilfe abgezogen", erklärt der Katastrophenfonds des Landes NÖ auf Anfrage.

Der Betrag der Versicherung werde deshalb mit einberechnet, da Betroffene sonst mehr als 100 Prozent der errechneten Schadensumme erhalten könnten. "Die Förder-Richtlinien wurden am 24. September einstimmig von FPÖ, SPÖ und VPNÖ so beschlossen", so der Katastrophenfonds.

Über 2.500 Fälle

Der Katastrophenfonds ist in Niederösterreich stark gefragt. Bisher wurden schon über 2.500 Fälle bearbeitet und ausbezahlt. Insgesamt handelt es sich bei den bisher ausbezahlten Hochwasserhilfen um über 55 Millionen Euro.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Hochwasserbetroffene aus Niederösterreich ist verärgert, weil ihre Haushaltsversicherung vom Hilfsgeld des Katastrophenfonds abgezogen wurde, was auf eine gesetzliche Grundlage zurückzuführen ist
    • Der Katastrophenfonds erklärt, dass Versicherungsleistungen in die Berechnungsgrundlage einfließen, um zu verhindern, dass Betroffene mehr als 100 Prozent der Schadenssumme erhalten
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