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Unglücksmaschine war fast 40 Jahre alt
Bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Havanna sind 107 Personen getötet worden. Jetzt werden mehr Details bekannt.
Die Passagiermaschine der Fluggesellschaft Dahmoj war von Havanna in die ostkubanische Stadt Holguin unterwegs. Das Flugzeug war mit 110 Menschen besetzt – darunter fünf Kinder und sechs Besatzungsmitglieder.
Vier von den Passagieren – drei Frauen und ein Mann – sollen den Absturz, der sich kurz nach dem Start um 12.08 Uhr (Ortszeit) in der Nähe der Hauptstadt ereignet hat, überlebt haben. Sie wurden in das Hospital Calixto García in Havanna eingeliefert. Kurz danach ist der Mann im Spital verstorben. Der Zustand der drei Frauen sei kritisch.
Das Flugzeug war auf ein Süßkartoffelfeld abgestürzt. Auf Videoaufnahmen war eine dichte Rauchwolke zu sehen. Die Maschine, eine Boeing 737 mit der Flugnummer DMJ 0972, ist unweit des Terminal 1 am Flughafen Jose Marti in der Hauptstadt Havanna zu Boden gekracht. Der Pilot habe gleich nach dem Start wieder an Höhe verloren und die Kontrolle über die Boeing verloren. Augenzeugen berichteten, dass der Flieger "plötzlich in der Luft stehengeblieben" und dann wie ein Stein zu Boden gefallen sei.
Der Unglücksflieger soll bereits seit 1979 in Betrieb sein. Weshalb die Maschine nach wie vor im Einsatz war, gibt Rätsel auf. Ein Expertenteam soll nun untersuchen, was sich am Freitagmittag genau zugetragen hat.
An Bord der Maschine waren Berichten zufolge Großteils Kubaner. Nur fünf von den 110 Insassen seien Ausländer gewesen, darunter ein argentinisches Ehepaar. Die Flugbesatzung stamme aus Mexiko.
Der letzte große Unfall einer Passagiermaschine auf Kuba hatte sich 2010 ereignet. Damals sind alle 86 Passagiere ums Leben gekommen. Das jüngste Unglück ereignete sich Ende April 2017. Damals waren beim Absturz eines kubanischen Militärflugzeugs acht Soldaten ums Leben gekommen. Das Transportflugzeug 26 prallte in der Region Artemisa im Westen des Karibikstaates gegen einen Berg.
(red)