GPS-Störung
Flugzeug wollte nach Wien, landete in Tschechien
Ein Ryanair-Flug von Riga nach Wien musste eine Ausweichlandung im tschechischen Brünn durchführen. Grund sollen gestörte GPS-Signale gewesen sein.
Der unter Ryanair-Flugnummer operierende Airbus320 der Lauda (Motion) hob um 19.38 vom Flughafen in Riga ab. Das Ziel der Reise war der Flughafen Wien. Bei Olmütz in Tschechien verließ die Maschine ihre Reiseflughöhe und begann den Sinkflug in Richtung Wien. Beim Landemanöver kam es allerdings zu Schwierigkeiten:
Zweimal versuchte der Ryanair-Flug aufzusetzen, zweimal musste der Pilot die Maschine durchstarten. Laut "Austrian Wings" könne man den Daten von "Flightradar24" entnehmen, dass sich das Flugzeug bei beiden Versuchen neben der Piste 16 befand. Nach einer Phase der Entscheidungsfindung, beschlossen die Piloten, einen Ausweichflughafen anzusteuern. Somit flog die Maschine nach Brünn (Tschechien), wo sie gegen 22 Uhr sicher landete.
Pilot: "GPS-Störung"
Nach dem Flug habe der Pilot erklärt, dass das GPS-Signal bereits über Polen gestört gewesen sei. Das sei angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nichts Ungewöhnliches und normalerweise "reseted" sich das bordeigene System wieder, sobald die Störungszone verlassen ist. Dies soll in dem Fall jedoch nicht passiert sein. Bei den Landeversuchen in Wien soll das GPS-System noch immer nicht funktioniert haben. Zudem habe das schlechte Wetter über Wien die Landung noch erschwert.
Steckt mehr dahinter?
Laut Informationen, die Flug-Experte Patrick Huber "Heute" übermittelte, zweifelt ein erfahrener A320-Kapitän an der Geschichte seines Kollegen. Die Erklärung, dass wegen "eines gestörten GPS keine Landung in Wien möglich gewesen sei, könne seiner Ansicht nach auf keinen Fall stimmen". Dem Piloten zufolge müsse mehr hinter der Story stecken, meinte Huber. Denn der Flughafen Wien verfüge über ein Instrumentenlandesystem, kurz ILS, das völlig unabhängig vom GPS arbeite.
"Auf der Piste 16 ist sogar eine vollautomatische ILS-Landung möglich, dafür braucht man überhaupt kein GPS", erklärte der Kapitän gegenüber Huber. "Selbst ein tatsächlich defektes oder gestörtes GPS an Bord des Flugzeuges hätte auf einen ILS-Anflug auf die Piste 16 des Flughafens Wien also keinerlei Auswirkungen haben dürfen."
Ryanair entschuldigt sich bei Passagieren
"Der Flug FR748 von Riga nach Wien wurde gestern, am 30. Dezember, wegen eines kleinen technischen Problems mit dem GPS-System in Verbindung mit schlechter Sicht (Nebel) in Wien nach Brünn umgeleitet. Das Flugzeug landete um 22.52 Uhr normal in Brünn, wo es keine Probleme mit der Sicht gab, und die Passagiere wurden mit dem Bus nach Wien gebracht. Wir entschuldigen uns aufrichtig bei den Passagieren für die Unannehmlichkeiten, die durch diese Umleitung entstanden sind", so die Fluggesellschaft.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein Ryanair-Flug von Riga nach Wien musste aufgrund gestörter GPS-Signale eine Ausweichlandung im tschechischen Brünn durchführen.
- Trotz zweier missglückter Landeversuche in Wien und erschwerten Wetterbedingungen landete die Maschine schließlich sicher in Brünn, was im Sinne der Flugsicherheit die richtige Entscheidung war.