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Flugangst: Vater zwingt Boeing 747 zu Notlandung
Ein Familienvater (31) schloss sich auf der Toilette eines Lufthansa-Jets ein, schrie aus Angst um Hilfe – und begann, das WC zu zerlegen. Der Pilot musste notlanden.
Flug LH470 der Lufthansa sollte in Frankfurt starten und nach knapp 6000 Kilometern Toronto erreichen – eigentlich.
Doch mit an Bord war auch der Israeli Zahi L. (31), der in Kanada seine Freundin besuchen wollte, aber unter schrecklicher Flugangst leidet. Mit gravierenden Folgen!
Vor dem Flug hatte sich der IT-Spezialist im Duty-Free-Shop des Flughafens mit Champagner Mut angetrunken und die Boeing 747 ziemlich berauscht und mit einer Flasche Whiskey bestiegen. Doch weil seine Flugangst nicht verflogen war, begann der zweifache Familienvater nach dem Start, die Mitreisenden zu terrorisieren.
Er schrie um Hilfe, riss den Seifenspender aus der Wand
Zuerst begann er, sein Bordtischchen nervös hoch- und wieder herunterzuklappen, dann spuckte er auf die Sitze und rannte im Minutentakt auf die Bordtoilette. Schließlich schloss er sich im WC ein, schrie laut um Hilfe und begann, Paneele und Seifenspender von der Wand zu reißen!
Der Lufthansa-Pilot entschloss sich, in Manchester (GB) notzulanden – Polizeibeamte verhafteten den schreienden Zahi L. Seitdem saß der ängstliche Randalierer in U-Haft, jetzt wurde ihm der Prozess gemacht: Er fasste drei Monate bedingt aus und muss 240 Euro Geldstrafe bezahlen.
Die Notlandung kostete die Lufthansa über 20.000 Euro
Das Urteil fiel glimpflich aus, da sich Familie und Freunde für den Israeli einsetzten und der Mann aus Tel Aviv glaubhaft Reue zeigte: "Ich schäme mich so. Ich bin kein Alkoholiker, aber ich war so aufgeregt und wollte unbedingt meine Freundin sehen", sagte L. vor Gericht. Für den Angsthasen hätte es richtig teuer werden können: Die Notlandung soll Lufthansa über 20.000 Euro gekostet haben. (tas)