Maskenmänner holten Geld ab
Flüchtling erpresste Freundin mit Nacktfotos um 1.000 €
Aus Geldgier schmiedete ein Syrer einen perfiden Plan: Anonym erpresste er seine eigene Freundin mit Nacktbildern, mit Komplizen erbeutete er 1.000 €.
Kein Schulabschluss, nur knapp 300 Euro Einkommen als Kellner – zusätzlich zur Sozialhilfe (rund 500 Euro): Um sich sein tristes Einkommen aufzubessern, hatte ein in Wien lebender Syrer (20) rund ums vergangene Weihnachtfest einen besonders dreisten "Einfall", der ihm am Montag eine Gerichtsverhandlung wegen Erpressung und geschlechtlicher Nötigung bescherte.
Mittels eines anonymen Fake-Accounts soll er seiner damaligen Freundin erklärt haben, dass er im Besitz von Nacktfotos von ihr sei und diese veröffentlichen werde, sollte sie nicht 2.000 Euro zahlen oder mit dem Verfasser der Nachrichten schlafen.
Damit sie dem anonymen Account glaubt, schickte der Mann ein Foto ihrer Mutter mit, das er sich heimlich zuvor von ihrem Handy besorgt hatte. Die junge Frau hatte keine Ahnung, dass sich hinter dem Fake-Profil ihr Freund verbarg, der sich davon nichts anmerken ließ und ihr sogar zur Geldübergabe an den Erpresser riet, obwohl sie nur 1.000 Euro in bar zusammenkratzen konnte.
Für den 25. Dezember 2023 wurde ein Treffen am Wilhelminenberg in Wien-Ottakring ausgemacht, wohin der 20-Jährige das Opfer als "Beschützer" begleitete und sich ihr gegenüber auch noch als Held inszenierte: Nach der Übergabe rannte er zwei mit Halloween-Masken vermummten Mit-(Tätern) nach, kam dann mit einem Handy zurück, auf dem sich die Bilder befunden haben sollen. Nur das Geld, das er und die noch unbekannten Komplizen wohl untereinander aufteilten, konnte er "leider" nicht abknöpfen, log er ihr vor.
Vor Gericht gestand der Mann reumütig, nicht nur seine Freundin mit heimlich von ihrem Handy gestohlenen Nacktbildern über einen anonymen Snapchat-Account erpresst zu haben, sondern auch bei einer Bekannten versucht zu haben, am 4. Jänner 2024 dieselbe Nummer abzuziehen. "Ich habe nicht viel überlegt. Das war ein Fehler", sagte er am Montag.
Da die Bekannte die Polizei einschaltete, flog die Sache relativ rasch auf. Denn auf dem Handy des 20-Jährigen konnte eine E-Mail-Adresse gefunden werden, die mit einem für die Erpressung und Nötigung verwendeten Account verknüpft war.
Schuldig gesprochen: 12 Monate Haft
Die Freundin des Verdächtigen fiel wohl aus allen Wolken, da sie zu diesem Zeitpunkt noch ein Paar waren. Vor Gericht würdigte sie den Ex-Freund dann keines Blickes mehr – forderte nur ihre 1.000 Euro zurück, die der Ex längst ausgegeben hatte. Das Urteil fiel nach kurzem Prozess: 12 Monate bedingte Haft und Bewährungshilfe – rechtskräftig.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein 20-jähriger Syrer in Wien erpresste seine damalige Freundin mit Nacktbildern, die er heimlich von ihrem Handy gestohlen hatte, um seine finanzielle Situation zu verbessern.
- Vor Gericht gestand er reumütig und wurde zu 12 Monaten bedingter Haft und Bewährungshilfe verurteilt.