Welt
Tuberkulose-Alarm! Flüchtlingsschiff evakuiert
Alle Migranten durften nun das Flüchtlingsschiff "Diciotti" verlassen. Sie werden von Albanien, Irland und der katholischen Kirche aufgenommen.
Das Flüchtlingsschiff "Diciotti", das im Hafen von Catania auf Sizilien liegt, wurde nach langem Tauziehen geräumt. Zunächst hatten nur Minderjährige das Schiff verlassen dürfen, wegen eines Verdachts auf Tuberkulose wurden dann am Samstag elf Frauen und fünf Männer von Bord gelassen. Wenig später durften alle restlichen Flüchtlinge an Land.
Albanien und Irland nehmen jeweils 20 Menschen auf, die restlichen ca. 100 befinden sich in der Obhut der katholischen Kirche in Italien, wie Ministerpräsident Giuseppe Conte bestätigte.
Salvini im Visier der Justiz
Indessen hat die italienische Justiz in der Causa "Diciotti" Ermittlungen gegen Innenminister Matteo Salvini eingeleitet. Er hatte den Migranten verboten, an Land zu gehen. Die Behörden gehen dem Verdacht der Freiheitsberaubung, der illegalen Festnahme und des Machtmissbrauchs nach, heißt es in italienischen Medien.
Salvini von der rechtsextremen Lega Nord gab sich kämpferisch und nannte die Ermittlungen gegen ihn "eine Schande". "Sie werden uns nicht aufhalten", erklärte er im italienischen Rundfunk und forderte den Staatsanwalt zuvor auf, ihn selbst zu vernehmen.
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(red)