Terror-Anschlag in Moskau
Fluchtauto der Terroristen gestoppt – erste Festnahmen
Die Zahl der Todesopfer steigt Stunden nach dem Anschlag weiter an. Einige der mutmaßlichen Täter könnten jetzt festgenommen worden sein.
Der Schock sitzt tief! Die Zahl der Todesopfer des Terroranschlags auf die Crocus City Hall in Moskau ist nach aktuellen Angaben aus Ermittlerkreisen auf 93 gestiegen. Auch mindestens drei Kinder sollen unter den Toten sein. 107 Personen wurden zunächst mit Verletzungen in umliegenden Krankenhäusern behandelt.
Mutmaßliche Täter festgenommen
Fieberhaft fahndeten die Behörden die ganze Nacht hindurch nach den flüchtigen Attentätern. Der russische Parlamentsabgeordnete Alexander Chinstein schreibt auf Telegram, dass es zwei Festnahmen gegeben habe.
Das mutmaßliche Fluchtfahrzeug sei mit Waffen im Inneren im Gebiet Brjansk gestoppt worden, teilte er am Samstag mit. Das Fahrzeug habe am Freitagabend bei einer Verfolgungsjagd der Polizei nicht angehalten, sei beschossen worden und habe sich dann überschlagen.
"Ein Terrorist wurde auf der Stelle festgenommen, die anderen haben sich im Wald versteckt", sagte Chinstein. Am frühen Morgen sei ein zweiter Verdächtiger festgenommen worden. Im Inneren des Fahrzeugs seien eine Pistole, ein Patronenmagazin und eine Kalaschnikow sowie Pässe von Bürgern der zentralasiatischen Republik Tadschikistan gefunden worden. Weitere Verdächtige würden in dem Wald gesucht.
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Elf Festnahmen
Russische Nachrichtenagenturen bestätigten das kurz darauf, sprachen sogar von vier Festgenommen mit direkter Beteiligung am Angriff auf die Crocus City Hall. In Summe seien elf Personen aktuell in Polizeigewahrsam, habe der FSB-Chef Präsident Wladimir Putin gemeldet.
Sackerl voller Patronenhülsen
Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag haben Ermittler Waffen und Munition im Gebäude sichergestellt. Das zeigte ein kurzes Video, das vom Staatlichen Ermittlungskomitee Russlands am frühen Samstagmorgen veröffentlicht wurde.
Zu sehen waren eine Maschinenpistole vom Typ Kalaschnikow und Gurte voller Magazine. Mit Sackerln sammelten die Ermittler die Hülsen unzähliger verschossener Patronen ein.
Die Opfer des Anschlags seien bis zum Samstagmorgen alle aus dem Gebäude gebracht worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur "Tass" unter Berufung auf einen Korrespondenten am Ort des Geschehens.
IS bekennt sich zu Anschlag
Die Hintergründe des Attentats sind unklar, selbst die genaue Zahl der Angreifer ist bisher unbekannt. Kurz nach dem Anschlag hatte sich laut der Nachrichtenagentur "AFP" der Islamische Staat zu dem Terrorakt bekannt – allerdings hatte sich die Terrormiliz schon früher zu Taten "bekannt", die sie gar nicht verübt hatte.