Welt

Floyds letzte Minuten: Neue Videos zeigen Tathergang

Neue Videos zeigen, wie Floyd wiederholt darum bittet, aufgrund seiner Klaustrophobie nicht in das Polizeiauto gesperrt zu werden.

Teilen
Acht Minuten lang drückte Chauvin sein Knie in Floyds Hals. - "I can't breathe."
Acht Minuten lang drückte Chauvin sein Knie in Floyds Hals. - "I can't breathe."
APA

Ein kürzlich publiziertes Video zeigt einen George Floyd in Todesangst, der die Polizei bittet, ihn nicht in den Polizeiwagen zu sperren, kurz bevor er unter dem Knie eines Beamten das Bewusstsein verliert und stirbt.

Bodycam-Bilder veröffentlicht

Körperkamera-Aufnahmen der Polizei zeigen jetzt zum ersten Mal die gesamte Verhaftung von George Floyd: Von dem Moment an, als der Polizist eine Waffe auf seinen Kopf richtet bis hin zu jenem Zeitpunkt, als er verzweifelt um sein Leben fleht.

Die britische Zeitung "The Daily Mail" veröffentlichte das Material am Montag auf ihrer Website. Es handelt sich um ein Video, das Teil des Verfahrens gegen die vier Polizeibeamte aus Minneapolis ist, die im Zusammenhang mit Floyds Tod strafrechtlich angeklagt wurden. Obwohl die Quelle des Videos nicht sofort klar war, stimmt das Video teilweise mit dem überein, was den Reportern der NBC News im Gerichtsgebäude während der Vorverhandlungsanhörungen der Beamten gezeigt wurde.

Der Tathergang

Am 25. Mai wurde die Polizei in Minneapolis zu einem kleinen Geschäft gerufen. Vor Ort nahmen die Polizeibeamten Georg Floyd wegen des Verdachts, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben, fest. Die Beamten zogen Floyd aus seinem Auto und legten ihm Handschellen an, bevor sie ihn zu ihrem nahegelegenen Polizeifahrzeug brachten, wo er darum bettelte, nicht hineingesetzt zu werden. 

"Ich bin klaustrophobisch, wirklich", sagte Floyd zu ihnen. "Ich werde hier drinnen sterben. Ich werde hier drinnen sterben. Ich werde sterben, Mann." Trotz mehrmaligem Wiederholen, dass er Klaustrophobie und Angstzustände habe, und der Bitte nach etwas Mitgefühl, wurde Floyd gezwungen sich auf den Rücksitz zu setzen. Seine Beine legte er aber nicht vollständig in das Auto.

"Ich bin klaustrophobisch. Ich bin klaustrophobisch. Ich habe Angst", flehte er weiter. Die Beamten hatten Schwierigkeiten dabei, den Mann zur Gänze in das Auto zu zerren, wie auf dem Körperkamera-Video zu sehen ist. Daraufhin wurde Floyd aus dem Auto gezerrt und mit dem Gesicht nach unten gegen den Gehsteig gedrückt. Der Beamte Derek Chauvin drückte dann etwa acht Minuten lang sein Knie in Floyds Nacken, wie auch auf den bisherigen Videos zu sehen war.

Floyd flehte immer wieder um sein Leben. "Ich kann nicht atmen", wiederholte er des Öfteren, während er unter Chauvins Knie lag, und nach seiner verstorbenen Mutter rief, wie die Staatsanwälte bekanntgaben. Er verstarb noch vor Ort. 

Gerechtigkeit für George Floyd

Einer der Polizisten, Derek Chauvin, wurde verhaftet und ist wegen Mordes angeklagt. Seine ehemaligen Kollegen - Tou Thao, Thomas Lane und J. Alexander Kueng - wurden alle wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.

Floyd's Tod löste weltweite Proteste gegen Rassismus und Polizeibrutalität aus.

1/5
Gehe zur Galerie
    Der gewaltsame Tod von George Floyd hat in den USA die größte Welle an Rassenprotesten seit dem Mord an Martin Luther King ausgelöst.
    Der gewaltsame Tod von George Floyd hat in den USA die größte Welle an Rassenprotesten seit dem Mord an Martin Luther King ausgelöst.
    picturedesk.com
    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock