Wien
Florian Teichtmeister hat bereits fix einen neuen Job
"Ich bin bereit, jede Arbeit anzunehmen", erklärte Florian Teichtmeister während seines Prozesses vor Gericht – eine Jobzusage habe er bereits.
Florian Teichtmeister ist am Dienstag am Wiener Straflandesgericht wegen Besitzes und Herstellung von zehntausenden Dateien mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen zu zwei Jahren Haft verurteilt und in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen worden. Der 43-Jährige bekam sowohl die Haftstrafe als auch die Unterbringung im Maßnahmenvollzug unter Setzung einer fünfjährigen Probezeit bedingt nachgesehen.
Mit der Entscheidung des Gerichts steht fest, dass Teichtmeister nicht ins Gefängnis muss, und ihm bleibt auch die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum erspart. Per Weisung wurden vom Gericht aber die Fortsetzung einer Psychotherapie und eine engmaschige fachpsychiatrische Behandlung angeordnet, mit deren Hilfe Teichtmeister seine Pädophilie sowie seine Internet-Nutzung in den Griff bekommen soll.
Der Wiener befindet sich seit mittlerweile zwei Jahren in Behandlung. Zudem muss er alle zwei Monate dem Gericht unaufgefordert nachweisen, dass er weiterhin keinen Alkohol und keine Drogen konsumiert. Weiters wurde Bewährungshilfe angeordnet. Der Senat folgte mit den Weisungen Empfehlungen des psychiatrischen Sachverständigen Peter Hofmann, der sich für diese Maßnahmen ausgesprochen hatte.
"Zufrieden" mit Urteil
Teichtmeister war mit dem Urteil und sämtlichen ihm auferlegten Weisungen einverstanden. Der Ex-Burgschauspieler nahm das Urteil an. Er sei "zufrieden" damit, sagte er der APA in einer ersten Stellungnahme nach dem Prozess. Verteidiger Rudolf Mayer betonte gegenüber Medien, sein Mandant habe nun einen Weg vor sich, der "von Disziplin und harter Arbeit an sich selbst" geprägt sei.
Der gefallene Ex-Burgstar hatte in seiner ausführlichen Beschuldigteneinvernahme ein umfassendes Geständnis abgelegt. "Ich bin Anfang der 2000-er-Jahre in eine ausgeprägte Pornografiesucht gekommen, die sich in einem langen Konsumverhalten geäußert hat", schilderte er. "Das Problem" – das Beschaffen des verbotenen Materials – sei seit 2008 "virulent geworden und vollkommen eskaliert".
Der 43-Jährige habe "dazwischen Phasen der Helle und der Selbsterkenntnis, dass das falsch ist" gehabt, diese aber "weggedrückt". Dabei habe er gewusst, dass er mit dem Beschaffen vom verbotenem Material – vor allem im Darknet – "meine Karriere gefährde".
"Abseits des Rampenlichts"
Von Richter Stefan Apostol darauf angesprochen, wo sich Teichtmeister selbst "in einem, in fünf Jahren" sehe, erklärte der Schauspieler: "In einer verfestigten Therapie und in einem aufrechten Arbeitsverhältnis." Außerdem verwies er vor Gericht auch darauf, bereits eine Jobzusage zu haben. "Ich hänge nicht der Vorstellung an, dass ich auf die Bühne zurückkehre", meinte Teichtmeister.
Der Wiener sei ja nicht nur Schauspieler, sondern auch ausgebildeter Kultur-Manager und wolle allenfalls auch "abseits des Rampenlichts" arbeiten, da ihm eine Tagesstruktur wichtig sei: "Ich bin bereit, jede Arbeit anzunehmen. Ich möchte selbst arbeiten und dem Staat nicht auf der Tasche liegen." Welches Job-Angebot Teichtmeister genau bekommen hat, ist (noch) unklar.