Oberösterreich

Alleine in dieser Branche fehlen 40.000 Mitarbeiter

Das schmeckt vielen nicht! Die Gastronomie ist nach wie vor stark von der Teuerung betroffen. Jetzt erklärt ein Experte, wo die Probleme liegen.

Johannes Rausch
Laut Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger suchen viele Gastro-Betriebe händeringend nach Kellnern, Köchen oder Reinigungspersonal. (Symbolbild)
Laut Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger suchen viele Gastro-Betriebe händeringend nach Kellnern, Köchen oder Reinigungspersonal. (Symbolbild)
WKOÖ, iStock

Zahlreiche heimische Gastronomie-Betriebe kämpfen dieser Tage ums Überleben. Eine Mischung aus hohen Energie- und Rohstoffkosten und Personalmangel sorgen in der Branche für große Herausforderungen.

Wie berichtet, müssen heuer laut Einschätzungen der Experten rund 21.000 Wirte zusperren. Nun erklärt ein Gastro-Kenner, mit welchen Hürden dieser Sektor derzeit konfrontiert ist:

Gastro-Mitarbeiter gesucht

"Aktuell werden in der Gastronomie österreichweit rund 30.000 bis 40.000 Mitarbeiter gesucht", sagt der Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger im Gespräch mit "Heute". In Oberösterreich fehlen zirka 3.000. Das seien annähernd so viele wie vor der Corona-Pandemie. Personal wird in allen Bereichen dringend gebraucht: Kellner, Köche, Hilfskräfte oder Reinigungspersonal.

"Aktuell werden in der Gastronomie österreichweit rund 30.000 bis 40.000 Mitarbeiter gesucht." Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger

Problematisch sei vor allem, dass viele weniger arbeiten, aber mehr verdienen möchten. "Das schlägt sich dann auf die Preise."

Teuerungen überall

Allseits ist die Teuerung spürbar: Die Preise für Lebensmittel, Energie und Rohstoffe seien massiv gestiegen. Dazu kommen "enorme Fixkosten" und hohe Aufwendungen für den Wareneinsatz.

"Die Service-Qualität ist extrem teuer geworden, auch die Personalkosten spielen dabei eine Rolle", betont der Fachmann. So brauche man für ein Landgasthaus etwa rund fünf Beschäftigte. 

"Situation angespannt"

Zwar seien viele Wirtshäuser sehr gut besucht, doch die Situation ist weiterhin "schwierig": "Für viele Gastro-Betriebe ist es nicht einfach, kostendeckend zu wirtschaften." Als Gast dürfe man nicht vergessen: "Nur zwei Drittel vom Gesamtumsatz bleiben dem Wirt übrig", betont Mayr-Stockinger.

"Der Spargel ist im Vergleich zum Vorjahr massiv teurer geworden", nennt der Fachmann ein aktuelles Beispiel. Drohen weitere Schließungen in der Gastronomie? "Das kann ich nicht genau sagen, aber die Situation ist angespannt."

"Mir fehlen Kunden"

Corona war für viele Menschen ein herber Schicksalsschlag. Vor allem in der Gastronomie litten viele Angestellte: Einem Kellner wurde urplötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen.

Mir nichts, dir nichts seinen Job verlieren. Fabian weiß, was das bedeutet: Der Mann arbeitete als gelernter Koch und Kellner in einem Welser Gasthaus und liebte seinen Beruf.

Vor Corona-Ausbruch sei das Lokal immer gut besucht gewesen, erzählt er in der Linzer Obdachlosen-Zeitschrift "Kupfermuckn". Und dann schlug über Nacht das Schicksal unbarmherzig zu.

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