Oberösterreich
Fixiert! Ab jetzt nur noch 19 Grad in Magistrats-Büros
Im Kampf gegen die Energiekrise macht Linz jetzt Nägel mit Köpfen. Seit dieser Woche hat es in den Magistratsbüros 19 Grad.
Die Stadt Linz und die zuständige Personalvertretung haben sich geeinigt: Um Energie zu sparen, werden die Räumlichkeiten für rund 3.000 Magistratsmitarbeiter nur mehr auf 19 Grad geheizt.
Das bestätigte Linz-Bürgermeister Klaus Luger am Dienstag im Gespräch mit "Heute": "Ja, das gilt bis auf weiteres, unsere Gasspeicher sind zwar gefüllt, wir wollen aber möglichst sparsam mit der Energie umgehen".
"Niemand weiß, was los sein wird"
Denn, so Luger: "Niemand weiß, was ab März oder April auf den Märkten los sein wird". Über den Gemeindebund seien die Stadtchefs häufig in Kontakt. Luger: "Es gibt unterschiedliche Meinungen zu dem Thema, das geht quer durch die Parteien".
Die Situation sei auch von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich. In Linz etwa mache es wenig Sinn aufs Eislaufen zu verzichten, immerhin habe man eine Eissporthalle mit einem Bundesligaverein. Auch bei den Hallenbädern mache Sparen nicht viel Sinn, so Luger. Er verweist dabei auf die Problematik fehlender Schwimmkompetenz bei Kindern im Zuge der Corona-Krise.
Auch bei der Straßenbeleuchtung könne man nur begrenzt einsparen, betont das Stadtoberhaupt. Teilweise würden die Beleuchtungen in Unterführungen an der Straßenbeleuchtung hängen, da könne man natürlich nicht einfach abdrehen.
Einige Orts-Chefs gegen Pläne von Ministerin
Zuletzt hatte es in Oberösterreich ja einen kleinen Aufstand der Orts-Chefs gegen die Gewessler-Pläne gegeben. Leopold Gartner (ÖVP), Bürgermeister von Vorderweißenbach (Bezirk Urfahr-Umgebung), kann sich etwa nicht vorstellen, "dass eine Mitarbeiterin drei bis vier Stunden am Schreibtisch sitzt und bei 19 Grad eine vernünftige Arbeit machen kann".
Das gehe einfach nicht. "Ich möchte auf keinen Fall, dass mir meine Mitarbeiter krank werden und dann auch noch ausfallen", so Gartner. Unterstützung erhält er von Lengaus (Bezirk Braunau) Bürgermeister Erich Rippl (SPÖ) und dem Orts-Chef von Altheim (Bezirk Braunau), Harald Huber (FPÖ).
"In den Büroräumen, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten, sollte das Arbeitsklima so sein, dass sich jeder wohl fühlt", so Rippl. Huber sagte damals: "Wir werden uns irgendwo bei 20 Grad einigen."
Das Thema Sparen trifft alle Bereiche. Auch in den Wiener Linien wird es künftig kühler. Die Temperatur in U-Bahnen und Straßenbahnen sowie in Dienststellen wird um zwei Grad reduziert. Laut Wiener Linien sollen die Garnituren nur mehr bis maximal 18 Grad geheizt werden.