Wien

Ludwig knallhart – Wien verhängt schärfere Maskenregeln

Die Regierung sieht die Zeit reif, die Maskenpflicht in Öffis und im Handel zu beenden. In Wien gesteht man den Menschen diese Freiheit nicht zu.

Michael Rauhofer-Redl
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Michael Ludwig setzt den Wiener Sonderweg fort.
Michael Ludwig setzt den Wiener Sonderweg fort.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Nun ging alles ganz schnell. Am Dienstag präsentierten Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) die neuen Corona-Regeln für Österreich. Schon ab 1. Juni, und damit über ein Monat früher als angepeilt, wird die FFP2-Pflicht im kompletten Handel fallen. Auch in den Öffis kann dann wieder ohne Mundschutz durchgeatmet werden.

Weiters gab die Regierung bekannt, auch die Impfpflicht für weitere drei Monate ausgesetzt zu lassen. Laut Verfassungsministerin Edtstadler sei sie mmer noch die "Ultima ratio". Auf Basis des Berichts der Expertenkommission von Montagabend könne die Impfpflicht derzeit jedoch ausgesetzt bleiben. Noch sei die nötige Verhältnismäßigkeit eines solchen Grundrechtseingriffs nicht gegeben.

Was macht Wien?

Die Entscheidung der Bundesregierung kam offenbar auch für die Verantwortungsträger in der Bundeshauptstadt einigermaßen überraschend. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) berief noch am Vormittag den Krisenstab ein, um über das weitere Vorgehen zu beraten. In der Vergangenheit hat die Wiener Stadtregierung beinahe ausnahmslos einen strengeren Kurs vorgegeben, als der Bund. 

Man werde weiter auf der vorsichtigen Seite bleiben, erklärte Michael Ludwig zu Beginn seiner Ausführungen. Nun ist die Entscheidung also gefallen. Wien bleibt bei den strengeren Regeln. In den öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken, Ordinationen von niedergelassenen Ärzten und Spitälern muss auch weiterhin eine FFP2-Maske getragen werden. Diese Entscheidung sei im Austausch mit Expertinnen und Experten gefallen, so Ludwig. 

In Spitälern betrifft die Pflicht zum Maskentragen vor allen Dingen jenes Personal, das Kontakt zu Patientinnen und Patienten hat, sowie Besucherinnen und Besuchern. Ludwig erklärte, dass es vor allen Dingen um den Schutz der vulnerablen Bevölkerungsgruppen gehe. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei", mahnte der Stadtchef.

Man werde auch das Gurgelsystem "Alles gurgelt" beibehalten, auch wenn es eine geringere Verpflichtung gebe, sich testen zu lassen, erklärte der Stadtchef. Man wolle auch in Wien einen Weg beschreiten im Sinne der Sicherheit der Wiener Bevölkerung. Immerhin: In Supermärkten fällt die Maskenpflicht auch in der Bundeshauptstadt. 

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